Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Leiten Frauen anders?“

Frauenmahl für Presbyterinnen der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg thematisierte Leitung durch Frauen

v.l. Susanne Falcke, Rike Kappler und Doris Ulmke. Foto: Katrin Lohse.

Zu einem Frauenmahl hatte die Frauenkonferenz der Münsterland-Kirchenkreise alle Frauen eingeladen, die sich in Leitungsgremien evangelischer Kirchengemeinden in den Evangelischen Kirchenkreisen Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken oder Tecklenburg engagieren. Knapp 50 Presbyterinnen folgten der Einladung am 26. August in die Gaststätte „Zum Coesfelder Berg“ in Coesfeld, um sich bei einem mehrgängigen Menü auszutauschen. Zwischen den Gängen teilten die Referentinnen Doris Ulmke, Vorstandsmitglied im Bezirksverband der Frauenhilfe im Evangelischen Kirchenkreis Münster e.V. und Vorsitzende der „Frauenkonferenz“, Rike Kappler, Geschäftsführerin der cibaria-BioVollkornBäckerei in Münster, sowie Susanne Falcke, Superintendentin im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, Gedanken zum Thema Leiten und persönliche Erfahrungen als Führungskräfte. Pfarrerin Barbara Stoll-Großhans moderierte den Abend, der musikalisch von der Cellistin Adriana Hernández untermalt wurde.

„Wir wollten Dankeschön sagen für Ihren Einsatz und das sollte etwas Nettes sein, wo man entspannen kann und zugleich Impulse bekommt“, eröffnete Doris Ulmke das Mahl. Das Thema des Abends hätte auf der Hand gelegen: Alle Presbyterinnen sind leitend in Kirchengemeinden aktiv, und daraus ergebe sich die Frage: „Leiten Frauen eigentlich anders als Männer?“ In ihrem Kurz-Vortrag unterstrich Ulmke, dass das Leiten von Gruppen und Gremien immer ein ganzheitlicher Prozess ist. „Wichtig ist, dass unter den Teilnehmenden ein WIR entstehen kann.“
Großes Interesse der geladenen Gäste weckten die Ausführungen von Rike Kappler. 1990 gründete Kappler die „cibaria-BioVollkornBächerei“ in Münster, die sie seither geschäftsführend leitet. Der Betrieb war die ersten 10 Jahre ein reiner Frauenbetrieb; heute sind 20 Prozent der beschäftigten Personen männlich. Lebendig und authentisch berichtete Kappler von ihren über 30 Jahren Leitungserfahrung. „Wer leiten will, muss für Menschen offen sein“, sagt sie. Beziehung fungiere für sie als ein Element von Führung. Ebenso sei es unabdingbar, „die Grenze der eigenen Fähigkeiten auf dem Schirm zu haben.“
„Man muss sich seiner leitenden Rolle klar sein“, sagt Superintendentin Susanne Falcke. In ihrer Rolle als Superintendentin bedeute Leitung im Wesentlichen „Kommunizieren, Kommunizieren, Kommunizieren.“ Aber auch: „Verbindung zu fördern, Wertschätzung zu leben, Grenzen zu setzen und Konflikten nicht aus dem Weg zu gehen.“

Angeregt von den Impulsen diskutierten die Presbyterinnen in Gesprächen zu Tisch nicht nur, inwiefern Frauen anders leiten, sondern auch, woran gute Leitung erkennbar ist. Abschließend dankte Pfarrerin Heike Bergmann, Frauenreferentin im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, den Referentinnen und Organisatorinnen für den „Abend, der inspirierend war und Spaß gemacht hat.“