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Spätlese

Evangelische Kirchengemeinden Burgsteinfurt zeigt Werke von Heinrich von den Driesch

Anlass der Kunstausstellung in der großen Kirche Burgsteinfurt ist – wenn auch pandemiebedingt verspätet – der 80. Geburtstag des Steinfurter Künstlers Heinrich von den Driesch. Zu sehen ist eine Auswahl von Arbeiten der letzten 30 Jahre: Malerei, meist in Kombination mit Holzdruck, plastische Arbeiten, hier als Pappmascheeausformungen, sowie Arbeiten aus den 90er Jahren und Mobiliar-Skulpturen aus farbig gefasstem Sperrholz.

Die Auswahl der nicht gerade kleinformatigen Arbeiten trägt den räumlichen Gegebenheiten des Kirchenraums Rechnung , zumal in der Großen Kirche der spätgotische Lettner erhalten blieb, der den Chor vom Kirchenschiff abgrenzt und somit für die Ausstellung einen eigenen Raum schafft. Die Ausstellung umfasst aber auch den erweiterten Eingangsbereich.
Der Künstler empfindet es als reizvoll, seine Arbeiten in einem Kirchenraum wirken zu lassen. Der Sakralraum mit seiner Aura nimmt die ausgestellten Werke mit in diese Aura hinein. Der Kirchenraum bleibt nicht neutral.

Ein „Kramen in abendländischem Bildungsgut“ nennt Heinrich von den Driesch bisweilen sein künstlerisches Vorgehen. Dabei geht es ihm nicht darum zu zitieren, sondern um Annäherung, Aneignung, Aufgriffe, Sympathien, Berührung mit Künstlergrößen wie Raffael, Rubens, Overbeck, aber ebenso mit den neutralen Sachdarstellungen eines Bilderlexikons.
Wenn Heinrich von den Driesch sich als den „letzten lebenden Klassizisten“ bezeichnet, ist das sicher nicht ironiefrei. Vielleicht liegt er da aber gar nicht so falsch. Was herauskommt ist allerdings etwas sehr anderes.

Die Ausstellung wird vom 3. Juni bis 3. Juli 2022 gezeigt. Geöffnet ist sie donnerstags bis sonntags von 15.00 bis 18.00 Uhr. Die Vernissage findet am 3. Juni um 18 Uhr statt.

Text: C. Mertins