Zum Auftakt der Deutschen Islam Konferenz vor zehn Jahren prägte der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble den Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“. Dabei ist für Außenstehende ein Gesamtblick über den Islam mitunter schwierig, nicht zuletzt aufgrund seiner unterschiedlichen konfessionellen Strömungen. Die Evangelische und die Katholische Kirchengemeinden in Ochtrup laden deshalb am Dienstag, 8. November, um 19.30 Uhr, zu einem Vortragsabend in das Clemens-August-Heim ein. Referent Dr. Amir Dziri vom Zentrum für Islamische Theologie an der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster schlägt einen Bogen von der Lehre des Korans bis zur gegenwärtigen Stellung des Islams in Deutschland. Unter der Überschrift „Der Islam und die Muslime in Deutschland. Von den Grundlehren zu den aktuellen gesellschaftlichen Debatten“ ermöglicht eine Diskussion im Anschluss den Austausch.
Dziri wurde 1984 in Tunis geboren und lebt seit frühester Kindheit in Deutschland. Er war der erste Doktorand für Islamische Theologie an der Münsteraner Universität und unterrichtet islamische Geschichte und Kultur. In seiner Forschung befasst er sich unter anderem mit systematischen Fragen, wie dem Verhältnis von Religion und Gewalt oder der politischen Staatstheorie in muslimischen Kontexten. Sein Anliegen ist es, Fakten zu vermitteln, um die aktuellen Diskussionen zu versachlichen und damit einen „Weg zwischen Verklärung und Verachtung“ zu ermöglichen.