Rund zehn Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Rhede gehören der Evangelischen Kirchengemeinde an. „Dennoch fühlen wir uns nicht als Minderheit“, sagt Pfarrer Michael Bruch im Gespräch mit Bürgermeister Lothar Mittag im Rathaus der Stadt. „Vielmehr sind wir ein Partner unter vielen und sind froh über das gemeinschaftliche, offene Miteinander in unserer Stadt“. Eine turnusmäßige Visitation des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken führte jetzt die Kirchengemeinde in das Rathaus von Rhede. In der Zeit vom 15. bis 18. September verschafft sich ein 21-köpfiges Visitationsteam unter Leitung von Superintendent Joachim Anicker ein umfassendes Bild der vielfältigen evangelischen Aktivitäten und Angebote in der Kirchengemeinde Rhede, darunter ein Austausch mit der Kommunalpolitik.
Als sehr gut und konstruktiv beschreiben Mittag und Bruch die Beziehungen zwischen Politik und Kirche. Rund 1.900 Gemeindeglieder zählt die evangelische Gemeinde in Rhede. Neben Superintendent Joachim Anicker, bis 2005 selbst Gemeindepfarrer in Rhede, beteiligten sich Christine Maiwald-Nikolait vom Rhede Presbyterium, Synodalassessor Ulf Schlien, Schulreferentin Kerstin Hemker sowie Hildegard Schlechter, Alexander Becker und Gerd Ludewig vom Kreissynodalvorstand, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises, an dem Austausch im Rheder Rathaus.
Neben dem guten Miteinander von Politik und Evangelischer Kirche widmete sich die Runde den Themen des demografischen Wandels, der Inklusion sowie kulturellen Aktivitäten und Infrastruktur in der Region. Die kreiskirchliche Visitation wirft einen Außenblick auf die Kirchengemeinde, würdigt bisherige Projekte und ermutigt Gemeindemitglieder, Ehren- und Hauptamtliche, Presbyter sowie Pfarrerinnen und Pfarrer in ihrem täglichen Wirken. Zudem kommt der Visitation in der presbyterial-synodal verfassten evangelischen Kirchenordnung eine geistliche Ordnungs- und Aufsichtsfunktion zu.