Seelennahrung Juni 2025

Der Impuls für Juni 2025 stammt von Pfarrer Ralf Groß, Geistlicher Begleiter, Borken

Bauen Sie auch für die Ewigkeit? Bei manchen Gebäuden kann man ja ob der guten Qualität und des Alters glauben, dass sie für die Ewigkeit gebaut sind.  Und viele wollen doch etwas Gutes und Erhaltenswertes an die nächsten Generationen weitergeben.

Dazu gehört für viele wie selbstverständlich die Kirchengebäude, die von vielen Generationen und ihrem Glauben erzählen, durchbetete Räume.

 

Zu Beginn des Monats haben wir mit dem Pfingstfest den Geburtstag der Kirche gefeiert.

 

Und dann das: Immer öfter stehen die Zeitungen voll mit Nachrichten über den Verkauf von Kirchen und kirchlichen Gebäuden.

Auch bei uns in Borken wird gerade bekanntgegeben, dass wir das Kirchengebäude aufgeben müssen. Ein Schock und die Erkenntnis. Nichts ist für die Ewigkeit gebaut, nicht einmal die eigene Kirche.

 

Und nun? Es ist vielleicht sogar ein heilsamer Schock, um den Blick für den Himmel wieder frei zu bekommen, wenn die Gebäude mitunter zu einer Belastung werden. Und ich meine nicht nur finanziell.

 

Als an Pfingsten die Urgemeinde aus ihren Verstecken hervorgelockt worden ist vom heiligen Geist, begann ein Aufbruch. Nichts steht da von Kirchengebäuden. (Apostelgeschichte 2)

Versammelt haben sich die Christ*innen in ihren Häusern, haben ihre Freude und ihre Sorgen gemeinsam geteilt und das geschah bei gemeinsamen Mahlzeiten und beim Abendmahl. Gott hatte ihnen den Beistand versprochen, den heiligen Geist. Und so konnten sie einander beistehen, teilten sogar alles, was sie besassen und brachen in eine neue Zeit mutig auf, trotz viel übler Nachrede und Hasskommentaren. In Windeseile sprach sich herum, dass das eine lebendige Gemeinde war, die die Menschen im Geist Gottes und im Geist Christi aufbaute zu selbständigen, zumindest innerlich freien Menschen, die eine starke Gemeinschaft bildeten, die niemanden hängen ließ.

 

Von dieser Aufbruchzeit können wir noch heute profitieren. So viel uns unsere Kirchen auch uns bedeuten mögen, das hängt immer mit dem zusammen, was und mit wem wir es erlebt haben. Klar, schmerzt Abschied. Und doch gilt es den Kopf frei zu bekommen für das, was entscheidend wichtig ist: Der Zusammenhalt. Der heilige Geist hält uns einzelne lebendige Bausteine in der Gemeinde zusammen wie Speis. Christus ist das Fundament und Gott der Bauherr.

 

Auch wir können mutig in eine neue Zeit aufbrechen, solange wir nicht in erster Linie auf das aufbauen, was wir leisten, sondern solange wir den Blick (wieder) für den Himmel frei bekommen und bei Gott beginnen. Der Himmel schaut mit Liebe auf uns. Der Blick wird weit!

 

Zu viel der Worte? Dann hilft ein Elfchen. Elf Worte der Zusammenfassung:

 

Gott

Gott baut

Gott baut auf

Uns auf! Und auf uns!