Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

„Du hast den Zweifel als deine Stärke erkannt“

Sebastian Renkhoff wurde in Dülmen ordiniert

V.l. Pfarrer Sebastian Stussig aus Bielefeld, Presybter Khaled Bavi, Pfarrer Gerd Oevermann, Sebastian Renkhoff und seine Ehefrau Linda Renkhoff, Pfarrer Peter Zarmann, Vikariatsmentor Klaus Maiwald, Superintendentin Susanne Falcke.

Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes wurde Pfarrer Sebastian Renkhoff am 5. Juni in der evangelischen Christuskirche Dülmen von Superintendentin Susanne Falcke ordiniert und damit feierlich in das Amt des Pfarrers eingesetzt.

„Welcher Tag könnte für dieses Ereignis besser geeignet sein, als der heutige Pfingstsonntag?“ fragte Superintendentin Falcke. Pfingsten sei das Fest des Heiligen Geistes, so die leitende Theologin des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, und dieser heilige Geist setze Menschen in Bewegung – so auch Sebastian Renkhoff.

Renkhoff sei nicht in einer Kirchenblase aufgewachsen sondern sei einen ungewöhnlichen Weg gegangen – mit Ausflügen ins Kaufmännische, als Tauchlehrer in Kenia. Das Gefühl, „dass da noch mehr sein müsse“, brachte ihn zum Theologiestudium.
Auf der Suche nach der Wahrheit sei leider auch immer eine kleine Nervensäge an Bord, so Falcke: der Zweifel. Dieser sei Renkhoff nicht unbekannt. „Mit der Zeit hast du den Zweifel als deine Stärke erkannt. Er mache aus dir einen treuen und guten Gesprächspartner auf Augenhöhe“, stellte sie fest. Die Superintendentin wünschte Renkhoff für seinen weiteren Dienst als Pfarrer eine getroste Herzensgelassenheit, die Rückendeckung der Kirchengemeinde sowie Vertrauen auf Gott

Der Umgang mit dem Zweifel war dann auch Thema von Renkhoffs Predigt. „Mit der eigenen Schwachheit umzugehen, gehört zum Leben“, stellte er fest. Ständig scheitere man an eigenen Idealen und Ansprüchen, an den Erwartungen, die die Welt an uns stelle. „Zweifel ist mein zweiter Vorname“, gab er zu. Das Theologiestudium habe den Zweifel eher genährt als ihn beseitigt. Oft habe er sich fremd gefühlt, im Studium, im Vikariat in Münster-Hiltrup, hinter dem Altar, und sich gefragt, ob er am richtigen Platz sei. Immer wieder seien ihm Menschen begegnet, die ihn die Schwachheit aushalten ließen, die ihn verstanden haben – und plötzlich sei er nicht mehr alleine gewesen. Das alles habe dazu beigetragen, dass er sich jetzt, an diesem Pfingstsonntag in der Dülmener Christuskirche, genau richtig fühle.