Die „sieben Wochen ohne“, die Fastenwochen zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag, sind eine Zeit der Besinnung, des bewussten Verzichts und der Umkehr. In diesem Jahr lädt Superintendentin Susanne Falcke, leitende Theologin des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, dazu ein, diese Zeit bewusst für den Klimaschutz zu nutzen. „Der Klimaschutz ist in den letzten Monaten in der politischen Diskussion deutlich in den Hintergrund gerückt, aber das Thema Erderwärmung ist ja deswegen keineswegs vom Tisch“, so Falcke. Sie wirbt daher für das deutschlandweite ökumenische Projekt „Klimafasten“ (www.klimafasten.de).
„Die Herausforderungen unserer Zeit sind gewaltig. Doch gerade in krisenhaften Zeiten dürfen wir nicht resignieren. Die sieben Fastenwochen geben uns die Möglichkeit, innezuhalten, uns zu fragen, was im Leben wirklich zählt und welchen Beitrag wir leisten können“, betont Falcke.
Das Klimafasten steht in diesem Jahr unter einer besonderen Vision: Wie könnte unser Leben im Jahr 2050 aussehen, wenn wir heute die richtigen Weichen stellen? Die Vision erzählt von grünen Städten, solidarischen Quartieren, nachhaltiger Mobilität auf dem Land, Sharing Economy, erneuerbaren Energien und Kreislaufwirtschaft. Jede der sieben Fastenwochen widmet sich einem Schwerpunktthema, das durch eine passende Bibelstelle begleitet wird.
„Die biblische Botschaft ist klar: Wir sind verantwortlich füreinander und für die Schöpfung. Diese Verantwortung erfordert unser Handeln – auch gesellschaftlich“, sagt Falcke. In diesem Zusammenhang zeigt sie sich besorgt über die Ergebnisse der kürzlich stattgefundenen Bundestagswahl, bei der der rechte Rand auf erschreckende Weise zugelegt hat. „Wir müssen für eine Gesellschaft eintreten, die auf Zusammenhalt, Menschenwürde und Zukunftsfähigkeit setzt – nicht auf Ausgrenzung und Diskriminierung.“
Superintendentin Falcke ruft die Menschen dazu auf, sich dem Klimafasten anzuschließen und die sieben Wochen bewusst zu gestalten. „Es geht nicht um Verzicht als Selbstzweck, sondern darum, durch bewusstes Weniger ein Mehr zu gewinnen: eine lebenswerte Zukunft für uns und kommende Generationen.“