Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Mit getrostem Realismus in die Zukunft

Schulreferent Thorsten Jacobi feierte 25-jähriges Ordinationsjubiläum

v.l. Susanne Falcke überreichte Thorsten Jacobi die Urkunde zum Ordinationsjubiläum. Foto: privat

Im März feierte Dr. Thorsten Jacobi, Schulreferent der Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, im Rahmen einer Andacht im Haus der Kirche und Diakonie in Steinfurt, sein silbernes Ordinationsjubiläum.

„Seit 25 Jahren bist du deiner Berufung treu geblieben und hast in verschiedenen Zusammenhängen und an verschiedenen Orten deinen Dienst im Auftrag des Herrn getan“, so Susanne Falcke, Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken. „2019 hat dein Weg dich hierhergeführt, worüber wir sehr froh und dankbar sind.“ Bevor Jacobi die Stelle im Schulreferat der beiden Kirchenkreise antragt, war er Pfarrer in Hohenlimburg und der deutschsprachigen Gemeinde in Antwerpen.
„Deine Arbeit als Schulreferent unserer beiden Kirchenkreise übst du souverän, mit viel Fachkompetenz und Fingerspitzengefühl für die Situation in den Schulen aus“ lobte Falcke, „dafür danke ich dir von Herzen.“

„25 Jahre pfarramtlicher Dienst ist, gemessen an der Geschichte unserer Kirche, so gut wie gar nichts“, stellte Jacobi fest. Und doch sei diese Zeitspanne ausreichend, um festzustellen, wie sehr sich die Kirche im Rückblick verändert habe. „Als junger Gemeindepfarrer in Hagen-Hohenlimburg konnten wir jeden Advent über 350 Senioren zum Kaffeetrinken begrüßen. Im letzten Jahr brachte meine frühere Gemeinde gerade ein Zehntel, nämlich 36 Zusagen, zusammen“, erzählte er. Es sei früher nicht alles besser gewesen, so Jacobi, aber definitiv voller. Er erklärte dies mit einer Selbstverständlichkeit für Religion, religiöser Praxis und Bezug zur Gemeinde für vergangene Generationen. „Wir befinden uns im Abbau, nicht bloß im Umbau“, stellte er fest. Umgebaut habe man in den vergangenen Jahren viel und neue Formate entwickelt sowie neue Beteiligungsformen etabliert.

Er betrachte die Dinge mittlerweile mit „einer Art getrostem Realismus, so Jacobi. Er habe gelernt, dass es als Pfarrer mit zwei Sphären zu tun habe. Die erste Sphäre beinhalte das, was er mit seinen Talenten und Kräften einbringen könne: „Hier ernte ich Erfolg, wenn das, was ich tue, den Segen erhält, wenn ich Herzen und Köpfe erreiche durch das, was ich sage und tue.“

Die zweite Sphäre sei die fortschreitende Entkirchlichung, die zunehmende Entfremdung von Glaube und Religion, auf die er keinen Einfluss habe. Er ist überzeugt: Menschen sind für Religion nicht weniger empfänglich als in früheren Zeiten. Nur sei es heute keine Schande, sich von organisierten Formen von Religion fernzuhalten.