Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

"Setze auf Dyndamik derjenigen, die aus guten Gründen dabei sind"

Evangelischer Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken verzeichnet Mitgliederrückgang von 1,5 Prozent

Superintendentin Susanne Falcke

Der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken erstreckt sich von Bocholt im Westen bis Emsdetten im Osten, Gronau im Norden und Dülmen im Süden.
79.767 Menschen waren im vergangen Jahr Mitglied in einer der 20 Kirchengemeinden, das belegen die aktuellen Hochrechnungen der Westfälischen Kirche von Westfalen für das Jahr 2021. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 1,5 Prozent – der höchste Verlust, den der Kirchenkreis seit Jahren zu verzeichnen hat. 2020 hatte der Rückgang noch bei 1,2 Prozent gelegen.

Der größte Faktor waren dabei die Todesfälle (1.160). Aber auch die Zahl der Kirchenaustritte ist gestiegen: 2021 verließen 901 Menschen aus dem Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken die Evangelische Kirche. Im Vorjahr waren es nur 698 gewesen, was mit der Corona-Pandemie zusammenhing: die zuständigen Amtsgerichte waren zeitweise geschlossen. Zum Vergleich: 2019 gab es 841 Austritte.

„Wir befinden uns gerade in einer Phase der Ehrlichwerdung“, so Superintendentin Susanne Falcke. „Immer mehr Menschen kehren der Kirche den Rücken zu, weil sie keinen persönlichen Bezug mehr haben“, so die leitende Theologin des Evangelischen Kirchenkreises. Doch statt darüber zu jammern, hoffe sie auf eine „neue Dynamik derjenigen, die aus guten Gründen dabei sind“.

Im westfalenweiten Vergleich verzeichnet der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken mit -1,5% den zweitniedrigsten Mitgliederrückgang; nur der Kirchenkreis Paderborn verlor 2021 weniger Mitglieder. Die Mitgliederzahl der Evangelischen Kirche von Westfalen ist 2021 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf 2.056.000 zurückgegangen.
Um die Gründe für die zuletzt erhöhten Austrittszahlen zu erfahren, hatten die westfälische und die württembergische Landeskirche 2021 eine Studie vorgelegt, die sich auf Interviews mit Ausgetretenen stützt. Die meisten Befragten nannten keinen konkreten Anlass für ihren Austritt. Gründe waren vor allem die innere Distanz zum Glauben sowie die Kirchensteuer.