„Fundraising durch Kunst“ ist das Motto der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft. Seit Jahren organisieren die menschlichen „Motoren“ dieser Gesellschaft, das Pfarrerehepaar Kerstin und Reinhold Hemker, Ausstellungen im Münsterland, um auf die Künstler und ihre Kunst aufmerksam zu machen.
Die Erlöse fließen in die Schulprojekte der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft in Simbabwe, die auch vom Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken gefördert werden.
Anfang August wurde eine Ausstellung in der Gärtnerei Lass Schmidt in Emsdetten eröffnet. Es sind nicht nur Skulpturen zeitgenössischer Künstler aus Simbabwe zu sehen, sondern auch Holzskulpturen von Kai Wimmer aus Arnis/Kappeln und Gemälde von Ilka Schmitz aus Emsdetten.
„Am Montag wussten wir noch nicht, ob die Ausstellung stattfinden kann“, leitete Kerstin Hemker die Vernissage ein. Es war eine spannende, für die Organisatoren nervenaufreibende Geschichte aus Lieferschwierigkeiten, Streiks, Kriegen und letztlich Corona-Bestimmungen, mit denen sie bis zur Ankunft der Skulpturen zwei Tage vor der Eröffnung zu kämpfen hatten. Die Exponate haben sie per WhatsApp ausgesucht, auch das war neu für das Ehepaar Hemker. Alles hat dennoch gut und pünktlich geklappt, dank der Unterstützung der Gastgeber Anja und Martin Schmidt.
Unter den ausstellenden Künstlern ist auch der 87-jährige Edward Chiwawa. Runde Gesichter arbeitete er aus dem Stein heraus. Viele Skulpturen erzählen die Geschichte des Landes und ihrer Familien, die über mehrere Generationen hinweg die Bildhauerei in Simbabwe geprägt haben. Die Arbeiten junger Künstler zeigten, dass die moderne Skulptur Europas auch in Simbabwe angekommen ist. Im nächsten Jahr ist eine weitere Ausstellung von Skulpturen aus Simbabwe in der Evangelischen Christus-Gemeinde in Ahaus geplant.
Karin Eksen, Geschäftsführerin des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen, verwies auf die Einbindung in globale Lieferketten, die das Ehepaar Hemker in der Vorbereitung dieser Schau erfahren mussten. „Die Exponate werden nach den Kriterien des Fairen Handels erworben und anschließend weiterverkauft. Mit dem Erlös werden Nicht-Regierungsorganisationen unterstützt“, warb Eksen zusätzlich um Interesse für diese Kunst.
Kai Wimmer verbindet ebenfalls vieles mit Simbabwe, dem Ehepaar Hemker und ihrem Engagement für dieses Land. Seine Holzskulpturen haben eine menschliche Botschaft, die sich nicht nur in der abstrahierten Formgebung ausdrückt, sondern auch in den Titeln. „Schutzengel“ und „Miteinander“ nannte er zwei seiner handlichen Arbeiten. Zusammen mit den Gemälden der Autodidaktin Ilka Schmitz sind sie im Gewächshaus ausgestellt.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28.8. in der Gärtnerei Lass Schmidt, Sandstraße 16, Emsdetten, zu sehen, werktags 9-18 Uhr, samstags 8-13 Uhr, sonntags 10-12 Uhr. Führungen können vereinbart werden: kahemker@web.de
Text: E. Meisel-Kemper