Am 9. Februar besuchte Susanne Falcke, seit Januar neue Superintendentin und damit leitende Theologin des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, die Kreisverwaltung Coesfeld, um Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und Kreisdirektor Dr. Linus Tepe zu einem Gespräch zu treffen.
Schulze Pellengahr begrüßte die neue Superintendentin und verlieh seinem Wunsch Ausdruck, die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Landkreis und Evangelischem Kirchenkreis fortzuführen, um „gemeinsam für die Menschen da zu sein.“
Über die große Austrittswelle aus den beiden großen christlichen Kirchen äußerten sich alle Teilnehmenden des Gesprächs besorgt. „Das ist ein trauriger Aderlass, den die christlichen Kirchen gerade erleben, denn Kirche vermittelt viele Werte, die wichtig für das soziale Miteinander sind“, so Schulze Pellengahr. Auch Falcke stellte sich die Frage, wohin sich die Gesellschaft entwickeln werde, wenn Kirche und auch andere Institutionen diese Werte nicht mehr unter die Menschen bringen.
Der Landrat lobte das kirchliche Engagement im Bereich der Kindertagestätten und bat darum, diese Arbeit aufrecht zu erhalten. Falcke wies darauf hin, dass sich in den kommenden Jahren angesichts sinkender Finanzmittel sowohl in den Kirchengemeinden als auch im Kirchenkreis eine Prioritätenfrage stellen werde. Dann konkurriere das Engagement im Bereich der Kindertagesstätten mit anderen kirchlichen Arbeitsfelder sowie dem Erhalt von Gebäuden. Ihre Position machte sie deutlich: „Ich halte die Arbeit in den Kitas für elementar.“
Auch die Pandemie und die aktuelle Corona-Politik waren Gegenstand des Gesprächs. Schulze Pellengahr zeigte sich besorgt über die sogenannten „Spaziergänge“ von Bürgern, die damit ihren Unmut über die Corona-Maßnahmen Ausdruck verleihen. „Die Spaltung der Gesellschaft ist spürbar“, bedauerte der Landrat, „die Fronten sind teilweise richtig verhärtet“. Auch Falcke betonte, wie sehr die Menschen unter der Pandemie litten: „Die fehlende Aussicht auf ein Ende der Einschränkungen macht die Menschen mürbe.“