Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Existenzsicherung der Familie vorrangiges Ziel

Visitation des Evangelischen Kirchenkreises würdigt Arbeit des Diakonischen Werks – Schuldner- und Insolvenzberatung als gesellschaftlicher Seismograph.

Trotz der robusten wirtschaftlichen Entwicklung im Land beobachtet das Diakonische Werk eine leicht steigende Nachfrage nach kompetenter Schuldner- und Insolvenzberatung im Kreis Coesfeld. Die Beratungsleistungen für ver- und überschuldete Menschen in der Region stehen am heutigen Mittwoch, 7. März, im Mittelpunkt einer kreiskirchlichen Visitation des Diakonischen Werks (www.dw-st.de). Seit Sonntag verschafft sich ein 15-köpfiges Visitationsteam des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken unter Leitung von Superintendent Joachim Anicker ein umfassendes Bild der vielfältigen Aktivitäten und Angebote des evangelischen Werks mit seinen Beratungsstellen in Borken, Coesfeld, Dülmen, Gronau, Lüdinghausen und Steinfurt. 

In Dülmen führt dieser „dienstliche Besuch“ die haupt- und ehrenamtlichen Visitatoren des Kirchenkreises jetzt in das Haus der Diakonie am Königswall. „Durch die Visitation erfahren unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden eine hohe Wertschätzung durch den Kirchenkreis. Zugleich nutzen wir den Anlass, unser eigenes Handeln mithilfe des Außenblicks zu reflektieren“, sagt Pfarrer Joachim Erdmann, Vorstand des Diakonischen Werks. In Dülmen stellt Margret Liers, Regionalleiterin des Diakonischen Werks in Dülmen, dem kreiskirchlichen Visitationsteam von der offenen Ganztagsbetreuung in der Paul-Gerhardt-Schule über ambulante Erziehungshilfen bis zur Schuldner- und Insolvenzberatung zahlreiche diakonische Angebote vor. Als umfassenden, christlichen Dienst am Menschen verstehen die Fachleute aus Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Heilpädagogik, Psychologie und Theologie unter dem Motto „Stark für andere“ die evangelische Sozialarbeit.

Schulder- und Insolvenzberatung als Seismograph der Gesellschaft

„Mit unseren Beratungs- und Unterstützungsdiensten stehen wir mitten in der Gesellschaft“, so Erdmann weiter. „Auf diese Weise nehmen unsere Mitarbeitenden, quasi als Seismographen am Ort, soziale Veränderungen schnell wahr“. Entsprechend des diakonischen Auftrags sieht Erdmann beispielsweise Handlungsbedarf bei der Begleitung ver- oder überschuldeter Menschen. Sehr rasch, beobachtet Erdmann, führe der Verlust des Arbeitsplatzes, das Ende einer Beziehung oder das Scheitern einer selbstständigen Berufsexistenz viele Menschen in die finanzielle Not. Dem Diakonischen Werk sei es daher ein Anliegen, Menschen in Ausnahmesituationen bei der Realisierung ihres Existenzminimums zu unterstützen. Alleine im vergangenen Jahr verließen sich über 1.080 Menschen im Kreis Coesfeld auf den Rat der Diakonie. „Unser vorrangiges Ziel als christliches Werk ist die Existenzsicherung der Familie. Wir begleiten die Menschen durch die gesamte Zeit der Entschuldung“, so Liers weiter. In persönlichen Gesprächen klären die Diakoniemitarbeitenden die Ratsuchenden über ihre Rechte auf, führen Verhandlungen mit Gläubigern oder bieten Unterstützung an bei Antragstellungen.

Die Arbeit des Diakonischen Werks mit seinen rund 120 hauptamtlichen Mitarbeitenden finanziert sich durch öffentliche Zuschüsse seitens des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kreise Steinfurt, Coesfeld und Borken sowie durch Eigenmittel. Die Visitation des Evangelischen Kirchenkreises erfolgt im Auftrag und unter Mitwirkung des Kreissynodalvorstandes als Leitungsgremium des Kirchenkreises. Sie würdigt mit ihrem Außenblick bisherige Projekte und ermutigt Ehren- und Hauptamtliche in ihrem täglichen Wirken. „Durch die Visitationen erfahren unsere 21 Kirchengemeinden sowie alle Mitarbeitenden unserer kreiskirchlichen Dienste und Arbeitsfelder, dass sie wahrgenommen, geschätzt und gefördert werden“, meint Superintendent Joachim Anicker. „Alle sind darin miteinander verbunden, dass wir in der Dienstgemeinschaft unserer Kirche einen evangelisch profilierten Beitrag zum Gelingen des Zusammenlebens in dieser Gesellschaft leisten wollen.“