Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Eine „Begegnungskirche“ für alle

Kirchenkreis besucht Nachbargemeinde in Enschede

Die deutschen Besucher wurden in Enschede herzlich aufgenommen

Sechs Vertreter des Ausschusses Mission und Ökumene des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken besuchten am 6. November die protestantische Gemeinde in Enschede, um ein interessantes Konzept einer offenen und einladenden Stadtkirche kennenzulernen.

In Enschede hatten sich die evangelischen Christen in den vergangenen Jahren von fünf Kirchen getrennt und ein Gebäude zu einer „Ontmoetingskerk“ (Begegnungskirche) für die ganze Stadt umgebaut. In dem modernen Kirchraum, aus dem ganz bewusst das alte Inventar entfernt wurde, befinden sich jetzt neben einem fahrbarem Altar und einer beweglichen Kanzel auch modernste Videotechnik. Jeden Sonntag feiert die große Gemeinde hier einen Gottesdienst mit bis zu 350 Besuchern. Zur gleichen Zeit feiern Kinder und Jugendliche in eigenen Räumen ihre Gottesdienste und stellen sich zum Schluss gemeinsam mit den Erwachsenen unter den Segen Gottes.
In dem angrenzenden Begegnungsraum werden neue Formate erprobt: hierhin lädt die Gemeinde zweimal im Monat rund 60 Menschen, unabhängig von ihrer Kirchenzugehörigkeit zu einem gemeinsamen Essen ein. Die zahlreichen Ehrenamtlichen machen es möglich, dass auch in der Woche die Räume der Kirche offen bleiben und Gespräche möglich sind.

Mit der räumlichen Umstrukturierung hat die Gemeinde zum einen auf die abnehmende Zahl der Gläubigen reagiert. Damit einher geht aber auch eine konzeptionelle Richtungsänderung in der Gemeindearbeit: Man möchte sich einladend zeigen, sich den Menschen gegenüber öffnen, Berührungsängste überwinden. Kirche soll Teil der (Stadt-)Gesellschaft sein.

Die Besucher aus dem Kirchenkreis zeigten sich beeindruckt. „Das Konzept der ‚Begegnungskirche‘ geht in Enschede auf“, so Dr. Jean-Gottfried Mutombo, der als Regionalbeauftragter des Westfälischen Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung die Exkursion begleitete. „Sich als Kirche kleiner setzen und trotzdem Kirche für die Menschen in der Gemeinde zu bleiben, das ist die Aufgabe, der wir uns auch in Westfalen stellen müssen.“