Mit einem bewegenden Festgottesdienst am Sonntag Rogate wurde Pfarrer Jürgen Heidemann am 25. Mai 2025 offiziell aus seinem Dienst in den evangelischen Kirchengemeinden Werth, Anholt und Suderwick verabschiedet. Die Entpflichtung nahm Superintendentin Susanne Falcke vor. In ihrer sehr persönlichen Ansprache würdigte sie das jahrzehntelange Wirken Heidemanns und stellte sein seelsorgerliches Handeln unter das Bibelwort aus Johannes 16,33: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost: Ich habe die Welt überwunden.“
Zahlreiche Weggefährten, Familienmitglieder und Freunde waren gekommen, um gemeinsam Abschied zu nehmen – darunter auch der Bürgermeister der Stadt Isselburg, Michael Carbanje, PfarrkollegInnen und Gemeindeglieder aus den Nachbargemeinden, Pfarrer Klaus Winkel aus der katholischen Kirchengemeinde sowie viele Gemeindemitglieder. Die musikalische Gestaltung war ebenso vielfältig wie festlich: Eine Abordnung des Isselburger Blasorchesters sorgte für den festlichen Rahmen, ebenso wie der Chor „Wert(h)voll“, der den Gottesdienst mitgestaltete.
Heidemann war seit 1992 in Werth tätig. Zuvor wirkte er im Vikariat und Entsendungsdienst in Bocholt. Mit der Zeit kamen die Gemeinden Anholt und Suderwick hinzu. Sein Dienst war geprägt von menschlicher Nähe, theologisch fundierter Verkündigung und einer tiefen geistlichen Verankerung, die ihren Ursprung in seiner Jugend im pietistischen „Gebetsverein“ hatte.
Superintendentin Falcke hob hervor, wie sehr Heidemann das kirchliche Leben in den drei Kirchengemeinden geprägt hat – durch seelsorgerliche Begleitung, durch klare Worte und eine geerdete, glaubwürdige Präsenz. „Lebenshilfe – das bedeutet Glaube“, so ein Satz, der sein Wirken auf den Punkt bringt.
Beim anschließenden Empfang in der Kirche wurde der festliche Charakter der Verabschiedung weitergeführt. Der Anholter HeartChor sorgte musikalisch für eine heitere und herzliche Atmosphäre, und besonders bewegend waren die eingespielten Videobotschaften der Kinder aus der evangelischen Kita „Rappelkiste“ – ein Zeichen der generationsübergreifenden Verbindung, die Heidemanns Arbeit auszeichnete. Viele Gäste nutzten beim Empfang die Gelegenheit, sich persönlich von Heidemann zu verabschieden und Dankbarkeit oder persönliche Erinnerungen zum Ausdruck zu bringen.
„Vieles ist Dir gelungen und hat gute Spuren hinterlassen. Und auch was nicht gelang, darfst Du heute in die Hände dessen abgeben, der Dich berufen hat“, sagte Superintendentin Falcke im Rahmen der liturgischen Entpflichtung. Dabei machte sie mit einem Augenzwinkern auch deutlich: Fortan gilt bei Anfragen „Frei sind wir JA zu sagen oder NEIN.“
Mit dem Segen unter Handauflegung wurde Jürgen Heidemann aus dem aktiven Dienst verabschiedet – nicht aber aus seiner Berufung, das Evangelium zu verkünden. Der Blick geht nun nach vorn: in einen neuen Lebensabschnitt mit mehr Zeit für Familie, Fahrradfahren und persönliche Begegnungen.