Nicht nur seiner einzigartigen Lage an einem großen Radwanderwegenetz im Münsterland verdankt das Friedenshaus Appelhülsen den – im ganzen Kirchenkreis einmaligen – Titel der „Radwegekirche“, sondern darüber hinaus auch dem unermüdlichen Einsatz eines engagierten Organisationsteams vor Ort.
„Vor rund sechs Jahren ist das Projekt entstanden“, erzählt Dirk Randhahn, Hauptorganisator und Sprecher des Radwegekirchen-Teams der Evangelischen Kirchengemeinde Nottuln-Appelhülsen. „Es wurde damals von einigen fahrradbegeisterten Gemeindegliedern diskutiert“, erinnert er sich. Dabei habe zunächst der Gedanke gezählt, auch Besucher von außerhalb in das Friedenshaus mit seinem ansprechenden Ambiente zum Verweilen und zur Besinnung einzuladen. „Über die Stichworte ‚Münsterland - Fahrradland’ lag es rasch auf der Hand, sich dem Projekt ‚Radwegekirche’ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) anzuschließen.“
Eröffnet wird jede Radwegesaison mit einer Andacht, eingerahmt von musikalischen und literarischen Darbietungen. „Der Leitgedanke ist, sich einerseits nach außen zu öffnen, dabei aber den Charakter als Kirche zu erhalten“, so Randhahn zu dem einzigartigen Projekt im Kirchenkreis, das zurzeit Saison hat.
Nach einem Drittel der Öffnungszeit kann für die diesjährige Saison eine erfreulich positive Resonanz festgestellt werden. Das Konzept, die Kirche nicht nur für Radfahrer zu öffnen, sondern zusätzlich verschiedene Ausstellungen anzubieten, habe sich als richtig erwiesen, meint Randhahn. „Möglich ist all das natürlich nur durch das zwölfköpfige Helferteam, das während der Ferienmonate bereit ist, an den Wochenenden seine Freizeit einzusetzen. Weiter bedarf es stets guter Ideen für ein attraktives Angebot. Wenn erst einmal eine Ausstellung zur Eröffnung bereitsteht, dann haben im Hintergrund schon einige Köpfe geraucht“, fügt er schmunzelnd hinzu. Es beginne mit der Idee für eine Ausstellung, der Bereitschaft von Künstlern, ihre Werke auszustellen - und all das in eine Präsentation umzusetzen.
Am 8. August findet um 15 Uhr im Friedenshaus die feierliche Eröffnung der zweiten Saison-Ausstellung statt: „Historische Bilder“ mit Fotos aus dem Bereich Handwerk und Landmaschinen. „Die Aussteller und begleitenden Musiker unterstützen unsere Arbeit zum Nulltarif, was letztlich erst das Projekt ermöglicht. Belohnt wird die Arbeit durch Besucher, die stets begeistert von der besonderen Atmosphäre des Friedenhauses sind. Sie finden hier Zeit zur Besinnung und halten innere Einkehr, sie zünden eine Kerze an oder sie fragen nach der Geschichte des Friedenshauses.“ Geöffnet ist die Radwegekirche samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.
Text: Reinhold Kübber