Juni 2023 für Dich

Der Impuls für Juni stammt von Pfarrerin Susanne Falcke, Superintendentin

Glaube - Hoffnung - Liebe -
mal etwas anders

Dieses Foto ist bunter als der erste Eindruck vermitteln mag: Es zeigt ein wildes, unsortiertes Potpourri aller möglicher Empfindungen, die uns mal so mal so überkommen.

Und daneben DIE drei GRUND-Tendenzen unserer christlichen Existenz – Zeit- und Raum-übergreifend. Aus ihnen leben wir, auf sie hin leben wir: Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei!


Dann bin ich

-        -  Hoffnungs-frisch

-        -  Liebes-wütend oder

-         - Glaubens-verzweifelt

Mit allem, was in uns ist, mit dem, wie es in uns ist, sind wir bei Gott genau richtig.

Gott sei Dank!


Ich habe jüngst dieses Wort, dieses Wortgebilde neu kennengelernt: Hoffnungs-stur. –

ich muss zugeben: Das Wort ist durchaus missverständlich- um dem gleich einen Riegel vorzuschieben, möchte ich betonen: Hoffnungsstur bedeutet nicht störrisch - als störrisch erlebe ich Menschen, die nicht weitergehen wollen, die auf ihrem Standpunkt beharren und nicht auf andere hören – und manchmal nehme ich dieses Störrische auch in mir selbst wahr.

Hoffnungs-Sturheit lässt sich nicht vom Ziel abbringen

Hoffnung-Sturheit aber ist etwas anderes, ist ein beherzter und beharrlicher Wille auf ein Ziel hin, der sich durch die Dauer-Denkschleife „Was denken wohl die Leute?“ nicht ausbremsen und nicht vom Ziel abbringen lässt. Und so verstanden finden wir in der Bibel eine ganze Reihe von Hoffnungs-sturen Leuten:

-          Abraham etwa, der nicht aufhört an das Versprechen zu glauben, dass Gott ihm Nachkommen, so zahlreich wie die Sterne am Himmel, geben wird.

-          Oder Hiob, der nicht aufhört darauf zu vertrauen, dass sein Erlöser lebt und ihm Recht verschaffen wird.

-          Oder die syrophönizische Frau (Markusevangelium 7. Kapitel), die sich von Jesus nicht abwimmeln lässt, die ihn schlagfertig eines Besseren belehrt, so dass er ihre Tochter am Ende doch heilt.

-          Oder Paulus, der in allem frühchristlichen Struggle und allen Bedrängnissen dennoch darauf beharrt, dass diese drei bleiben: Glaube, Hoffnung, Liebe.

Und die Geschichte geht weiter – über Luther, der darauf beharrt, heute ein Bäumchen zu pflanzen, sollte morgen auch die Welt untergehen.

Hoffnungs-stur - die Geschichte geht weiter bis zu unserem Wollen

Die Geschichte geht weiter bis ins heute und bis zu uns, in unserem Wollen und Können, auch in unserem Scheitern und Neubeginn.

Und am allerschönsten trifft das Gestern aufs Heute, wenn wir uns im Gebet hineinnehmen lassen in die Hoffnungs-Sturheit des 73. Psalms:

"Dennoch bleibe ich stets an Dir, denn Du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, frage ich nichts nach Himmel und Erde."