Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Verantwortlich für Qualitätssicherung und Weiterentwicklung

Tina Lindel ist Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis

Tina Lindel

Was macht eigentlich eine Fachberaterin?
Ein Tag im Leben einer Fachberaterin: Telefonieren… gefragt werden und Fragen stellen… Antworten parat haben… zuhören… mitdenken… referieren und fortbilden… ermutigen… unterstützen… lachen und scherzen… mitfühlen… Lösungen aufzeigen… sich über die Unzulänglichkeiten des Kita-Systems aufregen… zuversichtlich bleiben… mit Unplanbarkeit und Unberechenbarkeit als sicherem Faktor im Verlauf eines Arbeitstages agieren… und dann geht es wieder von vorne los: Telefonieren…

Die Arbeit einer Fachberaterin für Kitas ist auf mehreren Ebenen angesiedelt. Vor Ort in den Kitas ist die inhaltliche und fachliche Beratung zu allen Fragen und Herausforderungen rund um die Themen Kinderschutz, Inklusion, pädagogische Prozessqualität und Teamentwicklung zentrales Merkmal.
Dabei ist der Austausch mit und der Kontakt zu den Kita-Leitungen besonders eng. Im Rahmen von Leitungskonferenzen und Leitungs-Coaching steht besonders die Stärkung der Leitungen in ihrer Führungsrolle und die stetige Weiterentwicklung der Qualität in den Kitas im Mittelpunkt. Besonders in den letzten 10 Jahren hat es viele Veränderungen gegeben, in die wir reinwachsen mussten.

Darin liegt auch der vom Gesetzgeber formulierte Auftrag für Fachberatung in Kitas: Qualitätssicherung und Weiterentwicklung rund um Pädagogik und Personal. So haben alle 25 Kitas des Kirchenkreises ein voll implementiertes Qualitätsmanagementsystem – ein aufwendiger, aber sehr lohnender Organisationsentwicklungsprozess, der im Zuge von Verstetigung nie endet.
In der Zusammenarbeit mit Trägern geht es um strategische Fragen, Personalentwicklung und die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben zum Betrieb von Kitas.
In kommunalen und politischen Gremien vertrete ich als Fachberaterin die Interessen und Werte evangelischer Kita-Arbeit und erörtere mit Jugendämtern und dem Landesjugendamt Themen, die uns gerade bewegen.  

Warum ist diese Arbeit wichtig?
Kinder sind unser größter Schatz – Martin Luther hat es wunderbar formuliert und wir stellen die Weichen unserer Arbeit in den Kitas genau in diese Richtung. Gute Bindungs- und Bildungserfahrungen für junge Menschen zwischen 0-6 Jahren sind uns allen im Arbeitsfeld Kita das wichtigste Anliegen. Um dies auch mit hoher Fachlichkeit und gefestigter Handlungskompetenz tun zu können, braucht es einen stetigen Blick auf neue entwicklungspsychologische Erkenntnisse, pädagogisches Knowhow und Anpassungsfähigkeit des Systems. Als Fachberaterin bin ich verantwortlich dafür, dass Kita-Leitungen und ihre Teams dazu hilfreiche Impulse bekommen.
Für Qualität, die beim Kind ankommt – weil Kinder unser größter Schatz sind und weil es ein Zukunftsbeitrag evangelischer Kirche zur Gesellschaft ist.
Und so richten wir unsere Arbeit in den Kitas in der Balance zwischen individueller Freiheit und Verantwortung für die Gemeinschaft aller aus. Wichtige Elemente: Fehlerfreundlichkeit, Versöhnung und Basisdemokratie – und da merken wir: moderne Pädagogik hat evangelische Elemente!

Wie profitieren die Kirchengemeinden davon?
In allen 25 Kitas werden christliche Rituale gelebt und Kindern sowie Eltern erlebbar gemacht. Kitas sind kirchliche Orte. Die Wahrung der Schöpfung und Nächstenliebe sind die bedeutsamsten Themen, denen sich Kinder in der religionspädagogischen Arbeit nähern.
Dort, wo das Zusammenwirken zwischen Kirchengemeinde und Kita eng verbunden ist, entsteht für Kirchengemeinden eine große Kontaktfläche in die Gesellschaft hinein. Das macht Begegnungen möglich, die oft von schönem Gemeinschaftserleben geprägt sind, Vertrauen schaffen und neugierig aufeinander machen können.
Gemeinsame Angebote und reger Austausch können gegenseitig beflügeln und stärken.