Mennonitinnen im Gottesdienst

Mennoniten-Gemeinden aus Bebra und aus Bielefeld feiern gemeinsam Gottesdienst:

Dieses Bild von Mennonitinnen aus dem Jahr 2015 wurde von der Bielefelder Fotokünstlerin Mika Sperling abgelichtet.

Eine neue Bewegung

Als der Weg der Gewalt des münsterschen Täufertums in dem Versuch, eine neue Weltordnung aufzubauen, scheiterte, gingen neue Bewegungen aus seiner Asche hervor. Eine davon ist die der Mennoniten, deren Name auf den niederländischen Reformator Menno Simons zurückgeht. Die Mennoniten begannen ihre Mission im Westmünsterland um das Jahr 1542.

Zwar geht diese freikirchliche Gruppierung  aus dem niederländisch-norddeutschen Täufertum hervor, sie distanzierte sich jedoch  von Beginn an ausdrücklich von den münsterschen Täufern und knüpfte stattdessen bewusst an die Tradition der Gewaltlosigkeit an.

Ähnlich wie bei den Amishen und den Hutterern kam es auch bei den Mennoniten im 18. und 19. Jahrhundert zu Auswanderungswellen, so dass sich ihre Gemeinden außer in Deutschland und in der Schweiz auch in Nordamerika, Kanada und Russland finden.

Der Gedanke der Erwachsenentaufe lebt in ihnen fort – bis heute. Betonung der Gewissensfreiheit und Eigenverantwortlichkeit der Gläubigen, Ablehnung des Eides (als unvertretbare Konzession an die weltliche Macht), Einsatz für den Frieden , Gerechtigkeit und Dienst an den Mitmenschen zeichnen darüber hinaus die heute weltweit verbreitete, lebendige evangelische Freikirche aus.