Dezember 2023 für Dich

Der Impuls für Dezember stammt von Fritz Gregory, Ahaus

Das Bild stammt von Claudia Brunke-Gregory, Beuron Verlag

 

 

 

Das Weihnachtslicht - Meditation

 

Ein Bild zeigt einen Moment, dieser Moment ist unbegrenzt lange zu betrachten.

Ich schlage vor, mit einer inneren Betrachtung zu beginnen, die Augen zu schließen und stille zu werden. –

 

Es kommt die dunkle, kalte Jahreszeit, die kurzen Tage mit oft grauem Wetter lassen nicht nur die Natur zur Ruhe kommen, manche Menschen vermissen die wärmenden Sonnenstrahlen, die erst der Frühling bringen wird. Der Winter ist eine dunkle Jahreszeit, in der Manches, was erlebt wird, trist erscheint. –

In den Herzen entsteht eine Sehnsucht nach Licht, Wärme, Gemeinschaft als Gegenpol zum Dunklen. Auch mit geschlossenen Augen können wir ein Licht sehen, wir machen uns eine Vorstellung von Licht, vielleicht in Form einer Kerze, deren kleine Flamme auch einen großen Raum erhellt.

Die Heilige Nacht war dunkel, Sterne leuchteten, die Armut der Jesus-Eltern wird anschaulich berichtet, die Geburt fand vor den Stadtmauern in einem Stall statt. Sicher ging es dramatisch zu, eine Geburt ist ein aufregendes, äußerst anstrengendes Erlebnis, aber nach kurzer Zeit schon, wenn die notwendigen Tätigkeiten geschafft sind, entsteht ein Moment, in dem das Wunder wahrgenommen wird, das zutiefst anrührt – ein Kind ist geboren!

Wir öffnen die Augen und betrachten das Bild:

Das Kind in Windeln gewickelt, von hellem Sternenlicht beschienen, die nahe zugewandten Eltern, der Vater nähert sich vorsichtig tastend mit der Hand, - ein neuer Mensch, wie nimmt man da Kontakt auf – ohne Sprache, voller Ehrfurcht vor diesem kleinen Geschöpf, das oft mit dem Wort „süß“ beschrieben wird, was aber vor Allem das eigene Gefühl des Betrachtenden ausdrückt, das das Angerührt-Sein meint.

Wir sehen eine innige Gemeinschaft, umhüllt und miteinander verbunden durch ein warmes Rot, der Farbe der Liebe. Die Familie wird die in diesem Moment umrahmt von Vielem:

In nächster Nähe die Tiere des Stalles – still betrachtend, einfach gegenwärtig mit ihrem Atem, ihrer Wärme, ihren Gerüchen. Das liegende Lämmchen erfährt eine Verbundenheit mit dem Jesuskind durch die Farbe Weiß. Weiter oben jenseits des Stalles, dessen kaputtes Dach eine Öffnung für das Sternenlicht hat, sieht man die sich nähernden heiligen Drei aus dem Orient mit ihren Gaben, sie werden bald da sein und das Kind anbeten – was ist wohl der Inhalt ihrer Gebete gewesen? Dank und Lob, aber vielleicht auch Sorge und Bitte um Behütet-Sein?

Im unteren Bildteil sind Menschen im Gegenlicht dargestellt. Sie weilen im Dunkel, aber werden vom Licht beschienen, stehend, gehend, die Kinder springend, dargestellt in einem Gelbgrünen Ton als Zeichen der Hoffnung. Auch jemand mit einem Gehstock – alle wenden sich dem Neugeborenen zu mit ihren Gedanken, Gebeten, Hoffnungen, Sorgen – eben in Erwartung der frohen Botschaft: Ein Kind ist geboren und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter … und wir wissen, dass dieses Kind durch seine Botschaft unbedingter Liebe die Welt verändert hat – welch großer Dank gebührt dieser Perspektive!

Spüren wir nun wieder mit geschlossenen Augen dieser unbedingten Liebe nach, auf die jedes Kind, jeder Mensch, jedes Geschöpf ein Recht hat und das uns Gnade für unser Leben schenkt.