Lesen, wandern, staunen, hieß es jetzt auf dem Weg zum Kloster Bardel in Gildehaus bei Bad Bentheim. Seit sechs Jahren bietet Pfarrerin Heike Bergmann, Leiterin des Frauenreferats des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, halbtägige Wanderungen mit literarischen Lesungen an. Seitdem erfreut sich dieses Angebot, dass für Frauen und Männer offen ist, großer Beliebtheit. 

Vom diesjährigen Ausgangspunkt der ersten Wanderung, dem Parkplatz am Kloster Bardel in Gildehaus, wohnten 13 Teilnehmende aus dem Kreis Steinfurt der Wanderung mit Bergmann bei. Insgesamt acht Lesungen luden die Zuhörer zum Verweilen in freier Natur ein, wobei Bergmanns Texte auf Weg und Tag abgestimmt waren.

Sowohl Mascha Kalekos teils melancholische Texte über die Natur, als auch Texte des Matthias Claudius, wie beispielshalber die Gedichte „Täglich zu singen“ und „Der Philosoph und die Sonne“, gab Heike Bergmann zum Besten. Die Rezitation von Claudius begründete sie so: „Claudius war das Eingebundensein in Gottes Natur wichtig.“ Zur Tradition der literarischen Wanderungen gehören zwei Phasen von jeweils 20 Minuten, in denen während des Laufens geschwiegen wurde. Mit der Einkehr in der Kirche von Kloster Bardel endete nach zwölf Kilometern die besinnliche Wanderung.

„Es war schön und gleichzeitig entspannend, durch die grünende Natur zu gehen, sie auf sich wirken zu lassen, das alles in sich aufzunehmen“, äußerte Mitwanderer Hartmut Kubitzka und sah der nächsten Wanderung im Herbst mit Freuden entgegen.