Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Delegation reiste zur Partnerkirche nach Simbabwe

Viele wunderbare Begegnungen

Auf dem Foto sieht man Farainashe Mamvura und seine junge Familie, sowie Pfarrer Olaf Goos und Ehefrau Hilke Bramkamp-Goos.

Freudiges Wiedersehen mit Farainashe Mamvura und seiner jungen Familie, der 2018 zu Gast bei Pfarrer Olaf Goos und Ehefrau Hilke Bramkamp-Goos war.

Auf dem Foto sieht man Elvis Baloy und Pfarrer Markus Totzeck.

v.l. Schulleiter Elvis Baloy und Pfarrer Markus Totzeck aus Rhede beim Erntedankgottesdienst in Gurungweni.

Auf dem Foto sieht man die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule in Gurungweni, die auf dem Schulhof zum Morgenapell stehen

Morgenapell vor der Sekundarschule in Gurungweni.

Auf dem Foto sieht man Olaf Goos und Bischof Vushebwashe Mhaka

v.l. Olaf Goos und Bischof Vushebwashe Mhaka.

Im Juli und August verbrachte eine Delegation aus dem Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken zwei Wochen bei der Partnerkirche in Simbabwe. Seit nunmehr elf Jahren verbindet der Kirchenkreis und die Ost-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELCZ) eine enge Partnerschaft. Nach 2013 und 2017 war es der dritte „offizielle“ Besuch von deutscher Seite.

Zu der Delegation gehörten Pfarrer Olaf Goos (Ahaus), Vorsitzender des kreiskirchlichen Partnerschaftskomitees, Marie-Luise Beidenhauer-Wansorra (Ahaus), Petra Gerke (Burgsteinfurt), Pfarrer Markus Totzeck (Rhede) und Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker (Rheine). Als Gäste begleiteten Hilke Bramkamp-Goos und Reinhold Hemker die Gruppe. Für Gerke, Totzeck und Bramkamp-Goos war es die erste Reise in das Partnerland.

Start und Endpunkt der Reise war die Hauptstadt Harare, wo die Gäste aus Deutschland nach ihrer Ankunft von Bischof Vushebwashe Mhaka begrüßt wurden. Dieser berichtete, dass seine Kirche in den vergangenen Jahren einen Mitgliederzuwachs verzeichnen konnte: Waren es im Jahr 2017 noch rund 9.000 Menschen, gehören heute etwa 21.000 Menschen in der Ost-Diözese dem evangelisch-lutherischen Glauben an. Trotz dieses beachtlichen Zuwachses bilden die evangelisch-lutherischen Gläubigen eine Minderheit in dem südafrikanischen Land.

Anders als in Deutschland lebt die Kirche ausschließlich von Spenden und ist somit komplett von der wirtschaftlichen Situation ihrer Mitglieder abhängig. Simbabwe hat die höchste Inflationsrate der Welt. „Das Land ist fruchtbar und reich an Bodenschätzen. Dennoch müssen viele Menschen täglich sehen, wie sie das Geld für Trinkwasser aufbringen, halbe Tage ohne Strom klarkommen und das Nötige zum Überleben finden“, berichtet Goos. Wenn kein Geld für Benzin da sei, legten die Pfarrerinnen und Pfarrer kilometerlange Strecken zu Fuß zurück, um zu ihren Gemeindegliedern zu gelangen. Gleichzeitig sei die Betreuung der Gemeinde durch ihrer Pfarrperson intensiver als in Deutschland. „Eine Pfarrperson ist für sehr viel weniger Gläubige zuständig. Dafür ist die Fläche, in der sie sich bewegt, sehr viel größer“, so Goos.

Auf dem Plan der Delegation standen Austauschtreffen mit dem Jugendkomitee und dem Diözesanrat, der Besuch des Kindergartens „Bongai Shamwari“ und der „Nzeve-Schule“ für gehörlose Kinder und Jugendliche in Mutare, ein Gespräch beim Lutherischen Entwicklungsdienst (LDS) sowie ein Besuch des United Theological College, wo der theologische Nachwuchs ausgebildet wird. Das besondere an der Einrichtung: sechs verschiedene ev. Kirchen aus dem südlichen Afrika lehren hier unter einem Dach.
In der Deutschen Botschaft wurden die Gäste vom stellvertretenden deutschen Botschafter in Harare, Michael Ott, empfangen, der mit ihnen in einem offenen Gespräch über die schwierige Situation des Landes sprach.

In Masvingo gab es ein erneutes Wiedersehen mit Victor Maramwidze, Stewart Hove und Regai Mratu, die im vergangenen Jahr zu Gast im Kirchenkreis waren. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Gurungweni zur Sekundarschule von Schulleiter Elvis Baloy. 2016 wurde im südlichen Buschland der Grundstein für diese Schule gelegt. Der Kirchenkreis, besonders die verschiedenen Frauengruppen, haben den Aufbau der Schule über die Jahre unterstützt. Im letzten Herbst konnte die Schule endlich eingeweiht werden. Der Besuch der Schule war für Goos das beeindruckendste Erlebnis der Reise. „Bei meinem ersten Besuch in Simbabwe 2017 standen lediglich die Außenmauern von einen einzigen Schulblock. Ich konnte mir damals beim besten Willen nicht vorstellen, dass das mal eine Schule wird. Jetzt zu sehen, dass 250 Kinder zum Morgenapell antreten und fröhlich die Schulhymne singen, das war ein ergreifender Moment“, so Goos.

Zum Abschluss der Reise wurde bei einem Treffen mit dem simbabwischen Partnerschaftskomitee auch das Bienenprojekt evaluiert, das durch den Kirchenkreis finanziell unterstützt wird. Es soll der Partnerkirche langfristig eine Einnahmequelle sichern und gleichzeitig einen Beitrag zum ökologischen Lernen leisten. „Um zu erfahren, wo es derzeit noch hakt, und zu schauen, wie es in Zukunft besser funktionieren kann, ist es wichtig, vor Ort persönlich sprechen zu können“, betont Goos. 
Sein Resümee nach zwei Wochen fällt sehr positiv aus: „Simbabwaner sind unglaublich liebenswerte, herzliche Menschen und wir hatten viele wunderbare Begegnungen. Wir haben noch mehr Verständnis füreinander gewonnen und das Vertrauen in unsere noch junge Partnerschaft gestärkt. Auch unsere Reisegruppe ist in dieser Zeit zu einem tollen Team zusammengewachsen."