Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Beitrag für ein gelingendes Miteinander

Viertägige Visitation des Evangelischen Kirchenkreises würdigt vielfältige Arbeit des Diakonischen Werks – Familienpaten als Modell des neuen Ehrenamts.

Das Visitationsteam des Evangelischen Kirchenkreises um Superintendent Joachim Anicker (l.) lerne in der Beratungsstelle der Diakonie das Programm der Familienpaten kennen, darunter Beratungsstellenleiter (v.l.) Johannes Brink, Koordinatorin Elke Gaußelmann sowie die ehrenamtlichen Paten Michael Siefke, Christel Timmerhus und Doris Overesch.

Die Zukunft der haupt- und ehrenamtlichen evangelischen Sozialarbeit in der Region steht am heutigen Montag, 5. März, in Steinfurt im Mittelpunkt einer kreiskirchlichen Visitation des Diakonischen Werks. Seit Sonntag verschafft sich ein 15-köpfiges Visitationsteam des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken unter Leitung von Superintendent Joachim Anicker ein umfassendes Bild der vielfältigen Aktivitäten und Angebote des evangelischen Werks mit seinen Beratungsstellen in Steinfurt, Gronau, Dülmen, Borken, Coesfeld und Lüdinghausen. Auftakt der Visitation bildete ein gemeinsamer Gottesdienst des Diakonischen Werks e.V. am Sonntagnachmittag in der Kleinen Kirche in Burgsteinfurt.

In Steinfurt führt der „dienstliche Besuch“ die haupt- und ehrenamtlichen Visitatoren des Kirchenkreises jetzt in die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche an der Wasserstraße. „Durch die Visitation erfahren unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden eine hohe Wertschätzung durch den Kirchenkreis. Zugleich nutzen wir den Anlass, unser eigenes Handeln mithilfe des Außenblicks zu reflektieren“, sagt Pfarrer Joachim Erdmann, Vorstand des Diakonischen Werks. In Burgsteinfurt stellen Johannes Brink, Leiter der Beratungsstelle, und seine Mitarbeitenden dem kreiskirchlichen Visitationsteam von der Familien- und Erziehungsberatung über Angebote für Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien bis zur Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung zahlreiche diakonische Angebote vor. Als „umfassenden, christlichen Dienst am Menschen“ verstehen die Fachleute aus Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Heilpädagogik und Psychologie unter dem Motto „Stark für andere“ die evangelische Sozialarbeit.

Wandel der Ehrenamtskultur im Westmünsterland


Mit der Frage nach einem sinnvollen Zusammenwirken von haupt- und ehrenamtlichen Kräften richtet das Visitationsteam den Blick in Burgsteinfurt auf zukünftige Herausforderungen im sozialen Bereich. So beobachtet Diakonie-Vorstand Erdmann einen Wandel der Ehrenamtskultur auch im Westmünsterland. Zahlreiche Menschen seien bereit, ihre beruflichen und privaten Kenntnisse für ihre Nächsten einzusetzen. Den Mitarbeitenden des Diakonischen Werks komme daher immer mehr eine koordinierende und unterstützende Funktion zu, um bürgerschaftliches Engagement zu ermöglichen und fachlich zu begleiten. Das Angebot der Familienpaten in und um Steinfurt ist nach Erdmann ein gutes Beispiel für die ehrenamtliche, christlich motivierte Hilfe am Mitmenschen. Seit 2005 stehen rund ein Dutzend Ehrenamtliche bedürftigen Familien in der Region als Paten im Alltag zur Seite. Elke Gaußelmann koordiniert die engagierten Kräfte für das Diakonische Werk seit vier Jahren. „Unsere Familienpaten haben Erfahrung im Leben und bieten praktische Unterstützung im Alltag“, fasst die Diplom-Psychologin deren Arbeit zusammen. Dabei ist Gaußelmann stets auf der Suche nach engagierten Menschen, die anderen eine Stütze sein möchten. Die Arbeit des Diakonischen Werks mit seinen rund 120 hauptamtlichen Mitarbeitenden an sechs Standorten finanziert sich durch öffentliche Zuschüsse seitens des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kreise Steinfurt, Coesfeld und Borken sowie durch Eigenmittel. 

Die Visitation des Evangelischen Kirchenkreises erfolgt im Auftrag und unter Mitwirkung des Kreissynodalvorstandes als Leitungsgremium des Kirchenkreises. Sie würdigt mit ihrem Außenblick bisherige Projekte und ermutigt Ehren- und Hauptamtliche in ihrem täglichen Wirken. „Durch die Visitationen erfahren unsere 21 Kirchengemeinden sowie alle Mitarbeitenden unserer kreiskirchlichen Dienste und Arbeitsfelder, dass sie wahrgenommen, geschätzt und gefördert werden“, meint Superintendent Joachim Anicker. „Alle sind darin miteinander verbunden, dass wir in der Dienstgemeinschaft unserer Kirche einen evangelisch profilierten Beitrag zum Gelingen des Zusammenlebens in dieser Gesellschaft leisten wollen.“