Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Auch ein Flüchtling ist ein Abbild Gottes

Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises ruft Kirchengemeinden und kreiskirchliche Dienste zu einer Unterstützung von Flüchtlingen in der Region auf.

Grenzen überwinden - auch in den Köpfen der Menschen (Foto: Lichtkunst.73/pixelio.de).

Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken ruft die 20 Kirchengemeinden sowie die kreiskirchlichen Dienste im westlichen Münsterland auf, sich für eine humane Behandlung von Flüchtlingen in den Kreisen Borken, Coesfeld und Steinfurt einzusetzen. Mit großer Mehrheit stimmten die Delegierten am Samstag, 15. November, im Anna-Katharinen-Stift in Dülmen-Karthaus für einen Antrag der Evangelischen Kirchengemeinde Emsdetten-Saerbeck. Darin werden die Gemeinden und Dienste im Kirchenkreis aufgerufen, „an ihren Orten und mit ihren Möglichkeiten Flüchtlingen deutlich zu machen, dass sie begleitet und beschützt werden und eingeladen sind, hier eine neue Heimat zu finden“. Besondere Aufmerksamkeit verdienten demnach asylsuchende Roma, insbesondere aus Ost- und Südosteuropa.

„Als Kirche Jesu Christi ist es eine unserer ureigenen Aufgaben, für den Schutz von Flüchtlingen einzustehen“, erläutert Pfarrerin Alexandra Hippchen von der Evangelischen Kirchengemeinde Emsdetten-Saerbeck bei der Antragseinbringung. Nach den Worten der Theologin solle sich die evangelische Kirche in der Region für die Flüchtlinge sowie für eine menschenfreundliche Flüchtlingspolitik einsetzen. „Es sind Fantasie und Bereitschaft zu kreativen Lösungen gefragt, mit dem Unglück von Menschen weltweit sowie hier ankommenden Flüchtlingen konstruktiv und perspektivisch umzugehen“, lautet es in dem verabschiedeten Papier. So begrüße der Evangelische Kirchenkreis ausdrücklich die Aufnahme von Menschen, die aus den unterschiedlichen Kriegs- und Krisenregionen dieser Welt nach Deutschland kämen.

Synode des Evangelischen Kirchenkreises kritisiert Pauschalisierung

Kritik äußert die Synodaltagung an der Entscheidung der Bundesregierung, die Länder des ehemaligen Jugoslawiens pauschal in die Liste der sicheren Herkunftsländer aufzunehmen. Gerade in diesen Staaten lebende Roma würden vielfach mit Diskriminierung und einem erschwerten Zugang zu recht- oder sozialstaatlichen Leistungen konfrontiert werden. Verhindert werden müsse ferner ein Ausspielen einzelner Flüchtlingsgruppen, beispielsweise Roma oder aus dem Irak und Syrien stammende Schutzsuchende. Zudem erinnerte die Synodaltagung daran, dass die weitaus größten Flüchtlingsströme heute eine inländische Fluchtperspektive besäßen und die Mehrheit der internationalen Schutzsuchenden in angrenzenden Ländern Aufnahme fänden wie in Pakistan, in Jordanien im Iran, in Libanon oder in der Türkei.