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Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst der Diakonie: „Erste Anlaufstelle“ für Hilfesuchende

Spende von der Sparkasse Westmünsterland an Kinder- und Jugendhospizarbeit, die noch Ehrenamtliche sucht

Im Mittelpunkt stehen die beiden ehrenamtlichen Kinder- und Jugendhospizbegleiterinnen Kathrin Dolega und Anne Fischedick bei dem Treffen mit (von rechts) Ingrid Groth, die das zusageschreiben der Sparkasse in der Hand hält, Pfarrer Joachim Erdmann, Pfarrer Ulriche Radke (Hospizkoordinator) vom Diakonischen Werk und Vorstandsmitglied Dr. Raoul G. Wild und Filialdirektor Patrick Böing von der Sparkasse Westmünsterland

Rhede – Kinder spielen, toben und lachen. Krankheit, Schmerz, Sterben und Abschied können wir nur schwer mit unserem Bild von Kindheit in Einklang bringen. Doch der Tod gehört zum Leben und auch Kinder sterben. Bei der Diagnose einer lebensverkürzenden Krankheit stürzt für die Kinder, Eltern, Geschwister und Angehörige eine Welt zusammen. Gefühle der Verzweiflung, Hilflosigkeit, Trauer und Wut kommen auf - ein normales Leben ist nicht mehr möglich. Tag für Tag stehen die Familien vor äußerst schwierigen Herausforderungen. Hier will der ehrenamtliche ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst der Diakonie mit der entsprechenden Begleitung helfen: altersentsprechend für die erkrankten Kinder und Jugendlichen sowie für die Angehörigen und Bezugspersonen.

„Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst wendet sich an Familien, unabhängig von Konfession und Nationalität, deren Kind oder Kinder unheilbar krank bzw. schwer mehrfach behindert sind“, so Pfarrer Ulrich Radke als Kreiskirchlicher Hospizkoordinator. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese schwer kranken Kinder zu begleiten, deren Familien zu entlasten und ihnen auf ihrem schweren "Weg des Lebens" beizustehen. Bei all dem stehen für uns immer die Wünsche und Bedürfnisse der Kranken im Mittelpunkt.“ Mit dem obersten Ziel, dem Willen Sterbender gerecht zu werden. Dabei sind die Ehrenamtlichen enorm wichtig. Doch die Ausbildung dieser Menschen, zum Beispiel im Kennenlernen kindlicher und jugendlicher Trauerausdrucksformen und auch des kindlichen Trennungs- und Todesverständnisses, ist Grundbedingung für ein hilfreiches Engagement.

„Für diese Befähigungskurse sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen“, dankt Radke für die Sparkassenspende.„Hospiz steht für mehr Menschlichkeit und Miteinander am Ende des Lebens. Es ist sehr wichtig, alle Hilfen und Kräfte zu bündeln, um hier zu helfen“, unterstreicht Vorstandsmitglied Dr. Raoul G. Wild das finanzielle Engagement der Sparkasse Westmünsterland, die mit 2.500 Euro das diakonische Engagement unterstützt.

Das Konzept funktioniert so: Die erste „Anlaufstelle“ für Hilfesuchende ist der Hospizkoordinator Pfarrer Ulrich Radke, der alle erforderlichen Hilfen koordiniert – von der psychosozialen Begleitung über eine grundlegende Beratung aller zur Verfügung stehen möglichen Maßnahmen bis hin eben zum Hospizdienst, kostenlos für alle Beteiligten.

Die Beratung und der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst verstehen sich als Ergänzung zu den professionellen Diensten wie Krankenhäusern und Kinderkrankenpflegediensten. Kontakt für die, die ehrenamtlich in diesem Bereich aktiv werden möchten, sowie Betroffene, die Hilfe durch den Kinder- und Jugendhospiz suchen, ist möglich bei Pfarrer Ulrich Radke unter E-Mail: radke(at)dw-st.de oder Beratungstelefon 02861 – 903554.