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Zwischen Basaren, Moscheen und Taksimplatz

Eine Studienreise der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde führte jetzt eine Gruppe junger Menschen mit Behinderung nach Istanbul.

Die Teilnehmenden vor dem Besuch der Blauen Moschee.

Eine spannende Erfahrung: Zu Besuch beim Barbier.

Auf dem Basar am Bosporus.

Warum haben die Männer in den Moscheen so viel Platz zum Beten und die Frauen nur so wenig Raum? Diese Frage beschäftigte Peter nach dem Besuch in der Blauen Moschee in Istanbul. Peter war einer von 35 Teilnehmenden mit einer geistigen Behinderung, die an einer Studienreise der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde vom 21. bis 26. Oktober teilnahmen. Überhaupt war das Praktizieren des Islam ein spannendes Thema, das die jungen Menschen bewegte. Ob die Türken in der Arbeitszeit auch beten dürfen und dies bezahlt oder vom Lohn abgezogen wird, interessierte ebenso wie die Frage, was fünfmal am Tag von den Minaretten in der Millionenstadt gerufen wird. Der junge türkische Student Sezer, der einen Abend als Gesprächspartner für die Gruppe zur Verfügung stand, wurde mit einer Fülle von Fragen konfrontiert, die sowohl die Religion als auch das allgemeine Leben in der türkischen Metropole betrafen.

Das Programm für die Studienreise, das von Referentin Eva Beeres-Fischer zusammen mit einem Team von neun Mitarbeitenden veranstaltet wurde, war vielfältig: Die Millionenmetropole von oben in einem Doppeldeckerbus zu entdecken war spannend, wenn auch etwas zugig. Kerrin gefiel die Schifffahrt auf dem Bosporus und der Blick auf das Schwarze Meer, machte es doch die Größe von Istanbul so deutlich. Schwierig, berichtet Beeres-Fischer, war es zu verstehen, dass Istanbul auf zwei Kontinenten liegt. Plötzlich waren alle Phantasien von Asien in den Köpfen. Wie sprechen die Leute im asiatischen Teil, was essen die dort, wollte Bernd wissen. Bei dem Besuch auf dem Markt in Kadiköy konnten aber alle entdecken, dass die Menschen immer noch türkisch sprechen.

Die Märkte und Basare waren natürlich beliebte Anziehungspunkte. Alles war zu bekommen: Taschen, Tücher, Obst und Gemüse, Gewürze, Anziehsachen und Süßigkeiten. Shoppen war angesagt. Sarah-Lisa musste am Abend allen ihre Ausbeute zeigen und von Katrin und Janina die Kaufergebnisse für sich und die Lieben daheim betrachten. Ein Erlebnis der besonderen Art hatten Andreas und Thomas. Sie waren beim Barbier und haben sich traditionell den Bart scheren lassen. Und auch den Taksimplatz, zuletzt immer wieder Ort für Demonstrationen und Konflikte, besuchten die Reisenden aus dem Westmünsterland. Zum Ende der Reise sprach Siegfried allen aus der Seele, als er das Fazit zog: „Das war alles so toll in Istanbul. Mir kommen schon die Tränen.“ 

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