Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Zuhören, begleiten und eine Stütze sein“

Acht ehrenamtliche Frauen schließen in Rhede einen Qualifizierungskurs des Diakonischen Werks zur ambulanten Kinder- und Jugendhospizbegleitung ab

Kursleiterin Elke Jarvers, Ingrid Groth vom Diakonischen Werk in Borken und die Teilnehmerinnen des Qualifizierungskurses: Katrin Mikulla, Irmgard Kamps, Dr. Johanna Schupp, Hanna Kahl, Sabine Knelange, Gaby Tenbusch, Helga Booms sowie Angelika Messing (nicht auf dem Bild).

Kinder und Jugendliche sind laut, spielen, toben und stellen unentwegt Fragen. Krankheit, Schmerz und Abschied aus dem Leben passen da so gar nicht ins Bild. Doch der Tod gehört zum Leben und auch Kinder sterben. Die Diagnose einer lebensverkürzenden Krankheit wirft Kinder, ihre Eltern, Geschwister, Freunde und Angehörige häufig aus der Bahn. An ein normales Leben ist dann oft nicht mehr zu denken. Hier hilft das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken mit einer Gruppe ehrenamtlicher, ambulanter Kinder- und Jugendhospizbegleiter. Im ASP-Pflege-Stützpunkt in Rhede endete jetzt der erste Qualifizierungskurs zur ambulanten Hospizbegleitung für Kinder und Jugendliche unter Trägerschaft des Diakonischen Werks e.V.. Die beiden Hospizkoordinatoren Elke Jarvers und Pfarrer Ulrich Radke überreichten den acht Absolventinnen am Samstag, 3. Dezember, ihre Ausbildungszertifikate. Damit nimmt das ehrenamtliche Begleitungs- und Beratungsangebot unter dem Dach der Diakonie jetzt seine Arbeit im südlichen Kreis Borken aktiv auf.

„Zuhören, begleiten und eine Stütze sein in schweren Zeiten“, beschreibt Dr. Johanna Schupp ihre Aufgaben als ehrenamtliche, ambulante Hospizbegleiterin. Die Grundschulrektorin in Altersurlaub absolvierte mit sieben weiteren Teilnehmerinnen in den zurückliegenden neun Monaten theoretische und praktische Übungen zur Trauerbegleitung. Gerade Kinder und Jugendliche liegen der Pädagogin und auch Ethnologin am Herzen. „Ich möchte den Betroffenen keine Ratschläge geben, sondern vielmehr beistehen, offen sein für Fragen, Nöte und ganz alltägliche Sorgen“, so Schupp weiter. Der Qualifizierungskurs der Diakonie gibt den Ehrenamtlichen das erforderliche Rüstzeug an die Hand, um junge Menschen und ihre Familien sensibel und individuell im lebensverkürzenden Krankheitsfall beizustehen. So setzen sich die Hospizbegleiterinnen mit kindlichen und jugendlichen Trauerausdrucksformen auseinander, lernen kindliche Trennungs- und Todesverständnisse kennen. Von wenigen Tagen bis zu einem Jahr und auch länger, weiß Kursleiterin Elke Jarvers, begleiten die Ehrenamtlichen zukünftig Kinder und Jugendliche sowie ihr familiäres Umfeld. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese schwer kranken Kinder zu begleiten, deren Familien zu entlasten und ihnen auf ihrem schweren ‚Weg des Lebens’ beizustehen“, erklärt Pfarrer Radke. Dabei stehen für die freiwilligen Fachkräfte sowie Kursleiterin Jarvers von der Borkener Diakonie stets die Wünsche und Bedürfnisse der Kranken und ihrer Angehörigen im Mittelpunkt.

Einen wichtigen Beitrag für die Sterbe- und Trauerbegleitung sieht auch Rhedes Bürgermeister Lothar Mittag in der Qualifizierung ehrenamtlicher Hospizmitarbeitender. In seinem Grußwort anlässlich des Kursabschlusses dankte er den Absolventinnen für ihren Einsatzwillen. Dank ernteten auch die zahlreichen Sponsoren, die den Lehrgang in Rhede erst ermöglichten. Das ehrenamtliche Beratungsangebot, das durch hauptamtliche Diakoniemitarbeitende koordiniert wird, versteht sich als Ergänzung zu den professionellen Diensten von Krankenhäusern und Kinderkrankenpflegediensten. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst wendet sich an Familien, unabhängig von Konfession und Nationalität, deren Kind oder Kinder unheilbar krank bzw. schwer mehrfach behindert sind. 

Betroffene, die Hilfe durch den ehrenamtlichen Kinder- und Jugendhospiz des Diakonischen Werks suchen, können sich unter Telefon 0 28 61 / 90 35 54 an die Hospizkoordinatoren Elke Jarvers und Ulrich Radke wenden.

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