Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

„Wir wildern und fischen uns die Musik“

Landesposaunenwart Daniel Salinga führt mit den Posaunenchören des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken „Bläserserenade“ in Ahaus auf.

Landesposaunenwart Daniel Salinga dirigierte in Ahaus zahlreiche Blechbläser aus dem Evangelischen Kirchenkreis (Foto: Elvira Meisel-Kemper).

Blechbläser in der ganzen Kirche: Posaunen und Bläser haben eine große Tradition in der Musik der evangelischen Gemeinden. Nur selten sind sie in dieser Komplexität zu hören wie in dem Konzert der Posaunenchöre des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken in der Evangelischen Christuskirche in Ahaus. 

„Bläserserenade“ hatte Landesposaunenwart und Dirigent Daniel Salinga das Konzert überschrieben, das nicht nur geistliche Musik beinhaltete. Zeitlich war der Bogen sehr weit gespannt von der Musik des 16. Jahrhunderts bis heute, erläuterte Salinga. „Wir wildern und fischen uns die Musik, die uns gefällt. Das macht das Spannende aus an der Blasmusik“, berichtete Salinga. Als Posaunist bereicherte der Kantor Dr. Tamás Szöcs aus Gronau das Orchester, in dem sehr viele Musiker aus Gronau und Ahaus vertreten waren, aber auch Bläser aus vielen anderen Orten des gesamten Kirchenkreises.

Als Einstieg interpretierte das Orchester von Melchior Franck „Intrada II“. Franck steht an der Schwelle zum Frühbarock in der Tradition evangelischer Kirchenmusik. Das Alter des Originals hätte man dieser Interpretation nicht zugetraut, denn beschwingt und klangstark begrüßten die Musiker damit das zahlreiche Publikum. Antonio Vivaldi stand mitten im Barock. Von ihm spielten die Posaunenchöre ein Preludio und Corrente im Arrangement für Bläser.

Zum neuen geistlichen Liedgut zählten „Ich freu mich in dem Herren“ aus der Feder von Thomas Riegler und „Mein schönster Zier und Kleinod“ von Traugott Fünfgeld. Es waren Lieder, bei denen das Publikum mitsingen konnte. „A brighter day“ von Michael Schütz und „Extrade“ von Matthias Nagel haben nichts mit dem geistlichen Liedgut zu tun, so Salinga. Dennoch fanden sie ihren Platz im einstündigen Konzert als gutes Beispiel moderner, weltlicher Blasmusik, die von Kirchenmusikern komponiert wurde.