Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Kirchenparlament des Evangelischen Kirchenkreises tagte in Ahaus

„Wir haben immer noch die beste Botschaft der Welt“

Die Synode tagte in der Ahauser Tonhalle.

Die Synode tagte in der Ahauser Tonhalle. Foto: Kirchenkreis / Knorr

Superintendentin Susanne Falcke leitete die Sitzung des Kirchenparlaments.

Superintendentin Susanne Falcke leitete die Sitzung des Kirchenparlaments. Foto: Kirchenkreis/Knorr

Am 8. Juni fand die Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken in Ahaus statt. Bürgermeistern Karola Voß begrüßte die rund 100 Mitglieder des Kirchenparlaments in der Tonhalle. Grußworte überbrachten zudem Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel von der Westfälischen Landeskirche in Bielefeld und Superintendent André Ost aus dem Nachbarkirchenkreis Tecklenburg.

Du musst dein Ändern leben!
Du musst dein Ändern leben: Unter diesem Motto stand die Eröffnungsrede von Superintendentin Susanne Falcke, die ihren obligatorischen Jahresbericht nutzte, um mit schonungsloser Offenheit die Herausforderungen der Evangelischen Kirche anzusprechen und gleichzeitig Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln. Der Rückgang der Kirchenmitglieder, die Forum-Studie, die ein hohes Ausmaß an sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie offenbarte, der Rücktritt von Präses Annette Kurschus und die schwierig Finanzlage der Landeskirche benannte sie als wichtige Themen. Mit Blick auf den Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken: Rapide sinkende Finanzmittel, der „Umbau“ der Strukturen hin zu mehr Zusammenarbeit der Kirchengemeinden in den sogenannten Kooperationsräumen, zunehmender Personalabbau durch Eintritte von Pfarrpersonen in den Ruhestand. Aber auch: ein erfolgreiches „Onboarding“ der neuen Presbyterinnen und Presbyter, die sich in diesem Jahr in das Leitungsgremium ihrer Kirchengemeinde haben wählen lassen, innovative Gebäudenutzungen und eine gelingende Zusammenarbeit mit den Nachbarkirchenkreisen Münster und Tecklenburg. „Es kommt nicht auf die Größe an“, schloss Falcke ihre Ausführungen. „Wir werden kleiner, das steht fest, aber es kommt nicht auf die Größe an, sondern auf den Geist, der uns in Bewegung setzen will, der uns miteinander verbindet. Wir haben die beste Botschaft der Welt, immer noch und sie wird ihre Hörer:innen finden, dessen bin ich gewiss.“

Wahlen
In einer offenen Abstimmung wählte die Synode die Mitglieder der kreiskirchlichen Ausschüsse, darunter Finanzausschuss, Ausschuss für Weltkirche und globales Handeln und Ausschuss für Kirchenmusik. Die Ausschüsse werden alle vier Jahre neu besetzt. Michael Rodemann aus Gronau wurde von der Synode einstimmig als stellvertretendes Mitglied für den Kreissynodalvorstand gewählt. Durch den Rücktritt von Hilke Bramkamp-Goos (Ahaus) war die stellvertretende Position für einen Platz in dem Leitungsgremium des Kirchenkreises freigeworden. Mit Pfarrer Hans-Peter Marker (Burgsteinfurt), Andreas Wedding (Dülmen) und Jacqueline Plankert (Ahaus) wurden drei Personen als Delegierte in die Landessynode gewählt.

Kita-Arbeit auf dem Prüfstand
Der Fachkräftemangel und die Kostensteigerung durch Inflation und gestiegene Personalkosten führen dazu, dass sämtliche Träger von Kindertageseinrichtungen momentan schwer zu kämpfen haben. Die Steigerung der realen Kosten übersteigt die Unterstützung durch das Land. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass durch politische Entscheidungen mehr Geld ins System kommt. Das machte Jörn Suermann von der Beratungsfirma 2Denare deutlich, der die drei Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg in einem Meinungsbildungsprozess begleitet. „Es geht darum, die Kitaarbeit auf finanziell sichere Füße zu stellen und somit zukunftssicher zu machen“, betonte er. „Wir wollen als Evangelische Kirche an der Kita-Arbeit festhalten“ – das sei der Grundkonsens, der in der Projektgruppe, die aus Vertreter:innen aller drei Kirchenkreise bestehe, deutlich wurde, so Suermann. Die Projektgruppe sei dabei, verschiedene Gestaltungsmodelle zu prüfen und fokussiere sich nun auf die Prüfung der Gründung eines gemeinsamen Trägerverbundes für alle drei Kirchenkreise sowie die Möglichkeit der Gründung einer gGmbH. Auf der Herbstsynode sollen die Synodalen über einen konkreten Vorschlag abstimmen.
In allen drei Kirchenkreisen sind die Evangelischen Kitas bisher in je einem eigenen Kita-Trägerverbund organisiert. Im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken gehören 22 Evangelische Kitas zum Trägerverbund.