Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln“

Superintendentin Susanne Falcke macht angesichts des Osterfestes Mut, hoffnungsvoll zu bleiben

 

Auf dem Foto ist Susanne Falcke abgebildet. Sie ist Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken

Die Theologin Susanne Falcke leitet seit Anfang 2022 den Evangelischen Kirchenkreis Stein-furt-Coesfeld-Borken. Foto: Kirchenkreis/Knorr

„Der Stimmungsbogen in dieser besonderen Zeit von Karfreitag bis Ostern geht hinunter in die tiefsten Tiefen und hinauf in die höchsten Höhen: Am kommenden Sonntag feiern Christinnen und Christen auf der ganzen Welt die Auferstehung Jesu, als Zeichen dafür, dass das Leben stärker ist als der Tod.

Unser Blick geht in diesem Jahr besonders in die Heimat Jesu, ins heutige Israel. In Nazareth wuchs er auf, in Jerusalem wurde er gekreuzigt. Bilder von Krieg und Gewalt aus Israel und den palästinensischen Gebieten flackern seit Monaten über unsere Bildschirme. Mit dem Beschuss Israels durch die Terrorgruppe Hamas am 7. Oktober 2023 und dem Massaker gegen die israelische Zivilbevölkerung hat der Nahostkonflikt eine neue Eskalationsstufe erreicht. Israel hat als Reaktion auf die Terrorattacke eine massive Militäroperation im Gazastreifen begonnen. Die Menschen dort leiden Hunger, die aktuellen Versuche, Lebensmittel über Gaza abzuwerfen, wirken hilflos.

Wie kann man Ostern feiern, bei so viel Tod und Terror in Nahost, und auch angesichts der Raketen, die Russland täglich auf die Ukraine abfeuert? Wie soll man nicht verzweifeln, angesichts der vielen unschuldigen Menschen, für die der Tod eine alltägliche Gefahr darstellt? Wie kann ich das Leben feiern angesichts der Todesschatten über meinem eigenen kleinen Leben?

„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln!“ schrieb der Theologe Dietrich Bonhoeffer vor fast 70 Jahren. Etwas vollmundig kommen diese Worte daher, aber sie bekommen genau dadurch ihr Gewicht und ihre Größe, dass ein Mensch sie denkt und niederschreibt, der Verzweiflung und Todesnähe hautnah kennenlernen muss und am Ende seinen Kampf gegen Hitler mit dem Leben bezahlte. „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ – auf diese Worte Jesu hat Bonhoeffer bis zum Schluss vertraut.
Ostern bedeutet, eben nicht zu verzweifeln, denn ganz am Ende steht nicht der Tod, sondern das Leben. Ganz am Ende werden alle Tränen abgewischt und alles Unrecht wird zurechtgerückt. Diese Oster-Hoffnung soll auch in diesem Jahr unseren Sinn für das Mögliche und Machbare schärfen und uns neu beleben!“

In allen Kirchengemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken – von Anholt bis Emsdetten und von Gronau bis Dülmen – finden zwischen Karfreitag und Ostermontag besondere Veranstaltungen statt. Tauf- und Familiengottesdienste, Passions- und Kantatenkonzerte laden dazu ein, das Fest gemeinsam zu begehen.