Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

„Wenn’s am schönsten ist, soll man geh’n!“

Kirchengemeinde und Kirchenkreis verabschieden Ulf Schlien

Nahmen Abschied von Ulf Schlien (3.v.l.): Superintendent Joachim Anicker, Knud Jensen (Presbyter), Bürgermeisterin Sonja Schemmann, Waltraut Ettlinger (Kreissynodalvorstand), Bürgermeister Jochen Paus, Pfarrer Dr. Rogers Biriija und Hildegard Schlechter (Kreissynodalvorstand)

23 Jahre lang war Ulf Schlien Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Nordwalde-Altenberge, seit 2009 versah er zudem das Amt des Assessors im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. Eine Woche vor seiner Einführung in das Amt des Superintendenten des Kirchenkreises Münster wurde er nun aus seinem Dienst in der Christuskirche Nordwalde verabschiedet.

Vom „Heiligabendfeeling“ sprach Schlien sichtlich erfreut beim Anblick der vollbesetzten Kirche. Zahlreiche Gemeindeglieder sowie Vertreter aus Politik und Kirche waren gekommen, um sich zu verabschieden. Um das Loslassen drehte sich dann auch die Ansprache des scheidenden Gemeindepfarrers: „Ich kann nur etwas Neues anfangen wenn ich dafür etwas Altes loslassen kann“, richtete er seine Worte an die Gemeinde. Dabei sei „die Sehnsucht ein Motor des Anfangens“, so Schlien. Er zitierte den Autor Antoine de Saint-Exupéry: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Entscheidend sei, dass man das Anfangen zu seinem eigenen Anfang mache und es gestaltend in die Hand nehme.

Joachim Anicker, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, brachte seine ambivalenten Gefühle angesichts des Weggangs von Schlien zum Ausdruck: Auf der einen Seite betonte er die Freude, dass „einer von uns“ die Superintendentenwahl in Münster gewonnen habe. Auf der anderen Seite verspüre er aber auch ein großes Bedauern, dass Schlien den Kirchenkreis verlasse. Schlien habe als Assessor an der Umgestaltung im Kirchenkreis nicht nur mitgearbeitet, sondern auch immer wieder Akzente gesetzt und Verantwortung übernommen, und das „mit seiner besonderen Art – mit Ruhe und Stehvermögen, mit einem kritisch-hinterfragenden Blick und dem Mut, auch unangenehme Entscheidungen mitzutragen“. Anicker dankte Schlien für seinen Dienst, seine loyale und solidarische Haltung und resümierte im Rückblick auf die gemeinsamen Jahre: „Es war eine wirklich gute Zeit und Zusammenarbeit mit dir!“

Auch Kirchmeister Knud Jensen brachte das Bedauern des Presbyteriums und der Kirchengemeinde über den Weggang des Gemeindepfarrers zum Ausdruck. Nach 23 gemeinsamen Jahren sei man zusammengewachsen und habe insgeheim schon auf das silberne Jubiläum hingearbeitet. Bürgermeisterin Sonja Schemmann betonte Schliens außergewöhnliches Engagement für die Flüchtlingshilfe und die Menschen vor Ort: „Sie reden nicht, Sie sagen etwas. Ihr Abschied schmerzt Nordwalde und Altenberge sehr.“

Nicht fehlen durfte zum Abschied ein Ständchen von Mitgliedern der Metalband „Chrome Metal Tigers“, mit denen Schlien auch privat verbunden ist und die es musikalisch auf den Punkt brachten: „Wenn’s am schönsten ist, soll man geh’n!"