Hospizarbeit, ob ambulant oder stationär, bedeutet den täglichen Umgang mit schwerkranken, sterbenden Menschen. Die Arbeit von haupt- und ehrenamtlichen Begleitern ist oft traurig, schwierig, sehr ernst. Keinen Raum haben Humor und Witz am Krankenbett. Oder etwa doch? Christian Heeck, Maler, Kunstvermittler und Kulturreferent am Universitätsklinikum Münster, warb jetzt auf Einladung des ambulanten Hospizdienstes des Diakonischen Werks des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, in Gescher für mehr Humor in der Hospizarbeit. Im Haus Hall sprach der Diplom-Pädagoge unter der Überschrift „Humor und Lebenssinn – Sterben und Tod anders begegnen?“ über lustige Momente in der Sterbebegleitung. Schließlich bedeute Humor, die Einsicht in das Unabänderliche anzunehmen. Im Gespräch mit Patienten und Angehörigen könnten Heiterkeit und Frohsinn eine sinnstiftende und Furcht hemmende Wirkung entfalten.
„Man sollte sich immer ehrlich gegenüber dem Patienten verhalten. Wenn Sie lachen oder einen Witz erzählen sollen, dann tun Sie das! Wenn man den Krankheitszustand des Patienten schon nicht ändern kann, sollte man wenigstens seine Einstellung zu dieser Krankheit ändern“, findet der Referent. Heeck, der in Deutschland die Initiative „Clinic-Clowns“ mit ins Leben gerufen hatte, berichtete den rund 30 Teilnehmenden im Haus Hall von einem Kind, dessen rechtes Bein amputiert werden musste. Ein Clown begann sein Gespräch mit dem Jungen: „Oh, du hast nur noch ein Bein? Nicht schlecht, weißt du, was du jetzt machen kannst? Du kannst dir in jedem Schuhgeschäft genau den Schuh klauen, der dir gefällt. Es wird ja immer nur einer ausgelegt.“ Über diesen vermeintlich taktlosen Einstieg entwickelte sich, berichtete Heeck, ein lebhaftes Gespräch zwischen Clown und Patient.
Humor sei nichts anderes, als eine Leistung der Persönlichkeit, mit Problemen anders umzugehen, ihnen eine Gestalt zu geben und somit ein wenig von ihrer Bedrohlichkeit zu nehmen, so Heeck weiter. „Wenn der Patient lacht, hat er keine Zeit, krank zu sein“. Man muss sich im Umgang mit dem Patienten stets ehrlich verhalten, wenn Sie sprachlos sind, dann zeigen Sie das, wenn Ihnen nach Lachen zumute ist, dann lachen Sie.“