Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Viel mehr als nur ein Liederbuch

Die Kanzelschwalben spielten in der Gnadenkirche Gescher

Foto: E. Meisel-Kamper

2023 erschien endlich das Heft mit neuen Liedern, überwiegend in Text und Musik aus der Feder von Rüdiger Jung, Pfarrer der evangelischen Gemeinde Gescher-Reken. Bereits 2021 hatte er so viele Texte und Melodien fertig, dass er mit den „Kanzelschwalben“, der Band der evangelischen Kirchengemeinde Gescher-Reken, in der evangelischen Gnadenkirche in Gescher ein Konzert geben wollte. Das wurde jetzt nachgeholt in einer vollbesetzten Kirche.

„LiederZeitReise“ hatten sie das Konzert überschrieben. Wer wollte, konnte auch mitsingen, denn dazu lagen die Hefte mit den Liedern von Jung bereit. Jung hatte die Jahreslosungen der Jahre 2006 bis 2020 zu Liedern verwandelt.
Das Liederbuch wird die künftigen Gottesdienste bereichern und in der Kirche ausgelegt. Schon jetzt konnten die zahlreichen Besucher und Besucherinnen das Heft zur Hand nehmen, um mitzusingen oder wenigstens die gesungenen Texte mitzulesen

Tanja Vermöhlen moderierte die kurzweilige musikalische Andacht, denn die Texte umschrieben den Glauben an Gott. Petra Krahl-Döring (Gesang) würzte die Lieder mit ihrer einprägsamen Stimme. Instrumental begleitet wurde sie von Martina Schansky (Flöte), Patricia Honrath (Alt-Saxophon), Ute Wissing (Tenorsaxophon), Manni Zessin (Gitarre), Almuth Jung (Bass), Petra Meister (Schlagzeug) und natürlich Rüdiger Jung (Piano). Am Mischpult agierte Simon Jung.

2006 schrieb und komponierte Jung das erste Lied „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht“, war eine Textzeile. 2007 betitelte er sein Lied – passend zur Jahreslosung, „Ich will ein Neues schaffen“.
Auch das machte den Zuhörern Mut in dieser krisengeschüttelten Zeit. Der Text von Hans Dieter Hüsch „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“ inspirierte Jung 2008. Drei Jahre später schrieb Jung während seines Aufenthaltes in einer psychosomatischen Klinik das Lied „Denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“. Auch da wurde deutlich, dass auch ein Pfarrer nur ein Mensch ist, der vieles zu verarbeiten hat, das ihn in diese Krise brachte. „Sei wie du bist, das ist genug in meinen Augen“, war eine der sprechenden Textzeilen, die berührten.

2018 klang das in einem anderen Lied wieder ganz anders. „Ich will den Durstigen geben“ hatte Jung dieses Lied zur Jahreslosung überschrieben. 2020 vertonte Jung den Text des katholischen Priesters Lothar Zenetti unter dem Titel „Alle unsere Namen (Lied am Grabe)“. Auch dafür gab es rauschenden Applaus am Ende des besinnlichen Konzerts.

Viele Gedanken über den Frieden in der Welt und zwischen den Menschen sowie ihr Verhältnis zu Gott und zum christlichen Glauben trugen die Besucher und Besucherinnen mit nach Hause. Am meisten hat wohl der Text des Liedes „Suche den Frieden“ des Jahres 2019 berührt. „Es hat wohl keiner gedacht, dass das Lied mal so aktuell werden würde“, ergänzte Vermöhlen. Es wird wohl eines der Lieder sein, die auch in den Gottesdiensten sehr oft zu hören sein werden.

Text: Elvira Meisel-Kemper