Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Vertrauen wagen!

Herbstsynode tagte in Borken

Superintendent Joachim Anicker

Am Samstag kamen die rund 100 Vertreter des Kirchenparlaments des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken im Kreishaus Borken zu ihrer Herbstsynode zusammen. Bevor sich die Synodalen mit den Haushalten der Jahre 2019 und 2020 beschäftigten, stellte Superintendent Joachim Anicker in seinem Bericht die wesentlichen Themen und Eckpunkte der vergangenen 12 Monate vor.

Bericht des Superintendenten

Angelehnt an das Motto des diesjährigen Kirchentags in Dortmund, stellte er seinen Bericht unter das Thema „Vertrauen“. Der leitende Theologe des Kirchenkreises rief dazu auf, an-gesichts schwindender Mitgliederzahlen neue Wege einzuschlagen, Neuland zu erkunden und – statt über wegbrechende Strukturen und ausbleibende Finanzmittel zu jammern – die positive Arbeit vor Ort in den Kirchengemeinden in den Mittelpunkt zu stellen. „Wenn wir das Gelingende wahrnehmen und auch einmal feiern und in unseren Gebeten in der Gemeinde bewusst Gott danken, dann bekommen die Herausforderungen, denen wir uns zu stellen haben, den ihnen zustehenden Stellenwert“, so Anicker.
Der Superintendent lobte den Gestaltungswillen derjenigen Kirchengemeinden im Kirchen-kreis, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, gemeinsam neue Wege der Koopera-tion zu erproben, um weiterhin für die Menschen vor Ort präsent sein zu können.

Kreiskirchlicher Haushalt für 2020 beschlossen

Traditionell hat die Synode im Herbst die Haushaltspläne für das kommende Jahr zu beschließen. In diesem Jahr waren die Synodalen erstmals mit einem Haushalt in der doppi-schen Form konfrontiert, da der Kirchenkreis sich von der kameralistischen Buchführung verabschiedet.
Dem Evangelischen Kirchenkreis stehen 2020 für seine gemeinsamen Dienste wie bei-spielsweise das Diakonische Werk, das Schulreferat oder die kreiskirchliche Jugendarbeit 1,59 Mio. Euro zur Verfügung (Vorjahr: 1,56 Mio.), während für Leitung, Verwaltung und Gebäude 2,08 Mio. Euro (Vorjahr: 1,84 Mio.) eingeplant sind.
Die 20 Kirchengemeinden erhalten im kommenden Jahr eine Kirchensteuerzuweisung in Höhe von 6,79 Mio. Euro (2019: 6,66 Mio.). Den Gemeinden wurde empfohlen, einen Teil der Zuweisungen für die Gebäudesubstanzerhaltung zu reservieren.
Größere Veränderungen gibt es im Blick auf das Projekt der Zusammenführung der drei kreiskirchlichen Verwaltungen Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg in Münster. Die Fusion der Ämter wird am 1.1.2020 vollzogen, der Einzug der Mitarbeitenden in das noch im Bau befindliche Gebäude am Coesfelder Kreuz ist für Herbst 2020 geplant.
Dem Verband der zentralen Verwaltung der drei Kirchenkreise im Münsterland stehen für 2020 Mittel in Höhe von rund 12,97 Mio. Euro zur Verfügung. Diese Summe wird von den drei Kirchenkreisen zu je einem Drittel aufgebracht. Darin enthalten ist die einmalig für den Bau des gemeinsamen Verwaltungsgebäudes in Münster bestimmte Summe von 7,37 Mio. Euro.

Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt

2016 hatte die Synode ein Präventionskonzept zum Umgang mit dem Verdacht auf Verlet-zung der sexuellen Selbstbestimmung / des sexuellen Missbrauchs beschlossen. Dieses Konzept sieht unter anderem vor, dass alle Mitarbeitenden im Kirchenkreis an einer Fort-bildung zum Thema teilnehmen müssen. Außerdem liegen für alle evangelischen Kindergär-ten einrichtungsbezogene Schutzkonzepte vor. Das Präventionskonzept des Kirchenkreises wird nun um weitere Maßnahmen ergänzt: zwei Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks werden von der Landeskirche zu Multiplikatorinnen weitergebildet. Sie übernehmen in Zu-kunft Aufgaben im Bereich Prävention und Fortbildung. Zudem wurde ein Beratervertrag mit dem Deutschen Kinderschutzbund geschlossen, um auf professionelle Beratung zu-rückgreifen zu können.
„Wir tun alles in unserer Macht Stehende dafür, dass in unserem Verantwortungsbereich in Zukunft Fälle von sexuellem Missbrauch nach Möglichkeit ausgeschlossen sind – oder, soll-ten sie doch vorkommen, professionell und nach klaren Regeln transparent bearbeitet werden“, so Superintendent Anicker.