Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Trommeln für den Frieden

Afrikafest in der Evangelischen Kirchengemeinde Emsdetten

Foto: Marlies Grüter

„Wir trommeln für den Frieden und für eine Willkommenskultur in der Welt und in unserer Stadt.“ Was Pfarrer Rainer Schröder von der Evangelischen Kirchengemeinde Emsdetten als Losung des „Afrika-Festes“ an der Gustav-Adolf-Kirche ausgab, waren mehr als nur Worte. Tiefe Verbundenheit und Solidarität über Kulturgrenzen und Hautfarbenunterschiede hinweg erlebten die Festbesucher auf unterschiedlichste Weise: über Informationsstände, über gute Gespräche, über leckere Gerichte von afrikanischen und deutschen Speisekarten – aber ganz besonders über die Kraft von Melodie und Rhythmus. Mit einem umfangreichen Bühnenprogramm unterhielten verschiedene Musikgruppen das Publikum, das bei herrlichem Wetter in Scharen zur Gustav-Adolf-Kirche gekommen war. Zum Mitsingen bekannter Volkslieder luden die UHUs („Unter-Hundert-Jährigen“) rund um den Simbabwe-Kenner Dr. Reinhold Hemker ein, die „Schimel-Brothers“ präsentierten Rock, Pop und Raggae. Speziell für das Afrika-Fest hatte auch der Kolping-Gospelchor Feel go(o)d unter der Leitung von Annette Richter-Westermann mit Unterstützung vom Kirchenchor sein Repertoire erweitert. Begeistert sangen und klatschten die Zuhörer mit. Als die Trommelgruppen um Karamo Ceesay die Aktionsbühne betraten, zog der Zauber der Trommelklänge die vielen Besucher des Afrika-Festes restlos in den Bann. Gemeinsam sangen und tanzten „Black and white together“, so wie es der Gospelchor zuvor angestimmt hatte. „Heute feiern wir Emsdetten als lebenswerte, vielfältige Stadt gemeinsam mit der Initiative für Toleranz und Menschlichkeit“, erklärte Pfarrerin Alexandra Hippchen. „Die Migranten, die zu uns gekommen sind und vielfach eine hohe fachliche Qualifikation haben, brauchen eine Perspektive und einen sicheren Aufenthalt. Dazu müssen wir alles ausschöpfen, was im Rahmen unserer Gesetze möglich ist“, so Pfarrerin Hippchen. Getragen von wunderbaren Trommelklängen füllten sich die bereitgelegten Unterschriftenlisten, in die sich die Besucher des Afrika-Festes gerne eintragen wollten, um auch über den Festtag hinaus ein Zeichen zu setzen mit einer klaren Botschaft an Stadtrat und Verwaltung: Wir wollen in Emsdetten als einer weltoffenen, solidarischen Stadt gemeinsam leben, arbeiten – und auch feiern.  

Text: Marlies Grüter