Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

„Teil dich mit, erzähl davon, such dir Hilfe“

Fortbildung „Kinder- und Jugendarbeit – aber sicher!“ sensibilisiert für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Sebstbestimmung

Sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche geraten nicht erst seit gestern in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Längst hat sich die Evangelische Kirche Deutschland gemeinsam mit zahlreichen anderen Institutionen an den Runden Tisch der Bundesregierung gesetzt und das Thema diskutiert. Auf der Sommersynode 2016 des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken wurde dann das „Konzept zum Umgang mit Verdacht auf Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung“ im Kirchenkreis beschlossen. Demnach sind alle haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, die in den Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind verpflichtet, innerhalb eines Zeitraums von max. 3 Jahren an einer qualifizierenden Fortbildung zum Thema teilzunehmen.

Im November war die Evangelische Kirchengemeinde Burgsteinfurt Gastgeberin der Fortbildung des Kirchenkreises zum Thema „Kinder- und Jugendarbeit…aber sicher! - Gegen sexuelle Übergriffe - für den Schutz von Kindern und Jugendlichen.“
„Hier sind zahlreiche Mitarbeitende aus offenen Ganztagsschulen mit dabei“, so Pfarrer und Diplompädagoge Ingo Stein, gemeinsam mit Pfarrerin Alexandra Hippchen Ansprechpartner des Kirchenkreises, sobald es Verdachtsfälle sexueller Gewalt gibt. „Es nehmen aber auch Pfarrer, Mitarbeitende aus der Verwaltung und dem Bereich Kirchenmusik teil“, so Stein weiter.

Im Vordergrund stand die Frage, wie effektive Vorbeugung aussehen sollte. „Prävention bedeutet nicht nur Kinder zu stärken und zu schützen, Prävention bedeutet auch, dass sich Institutionen ändern müssen, um potentielle Täter abzuschrecken“, erklärte die Referentin Gisela Braun. Oft sei es so, dass Menschen, die sexuell an Kindern interessiert sind, als Betreuer haupt- und ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv seien um dort entsprechend dann aktiv zu werden. „Diese Gefahr besteht grundsätzlich in jeder Einrichtung und Institution“, betonte die Expertin. Daher wurde Grundlagenwissen vermittelt, „Grenzverletzungen“ und „Täterstrategien“ präventiv zu begegnen.
Für die Kinder selbst gibt es die Grundregel: „Sag nein, wenn dir etwas nicht passt“. Doch dass, so die Referentin, sei natürlich auch etwas einfach gedacht. Übergriffe fänden überwiegend durch Familienmitglieder, Autoritäts- oder Respektspersonen statt.