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Team der Notfallseelsorge sucht Verstärkung

Ausbildungskurs startet im Herbst

Auf dem Bild sind Diakon Eugen Chrost und Pfarrerin Alexandra Hippchen zu sehen

v.l. Eugen Chrost und Alexandra Hippchen. Foto: Kirchenkreis / Knorr

Ein schwerer Unfall oder ein Schicksalsschlag verändern oft in wenigen Momenten das ganze Leben. Dann ist es gut, Menschen in der Nähe zu haben, die in der Krisensituation beratend und helfend zur Seite stehen. Diese Aufgabe übernehmen im Münsterland die fast 190 ehrenamtlichen Notfallseelsorgenden. Sie leisten Beistand, Begleitung und Hilfe in plötzlich und unerwartet kommenden Notfällen. Im Herbst startet ein Grundlagenkurs für Interessierte, die sich eine ehrenamtliche Tätigkeit im Team der Notfallseelsorge vorstellen können.

„Die Notfallseelsorger:innen stehen Betroffene und Angehörige in den ersten Stunden nach einem Notfall bei, sie begleiten Angehörige bei der Identifizierung von Toten und sind an der Seite der Polizei, wenn eine Todesnachricht überbracht werden muss“, skizziert Pfarrerin Alexandra Hippchen, evangelische Koordinatorin der Notfallseelsorge im Münsterland, den Einsatzbereich der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. „Es geht darum, Orientierung zu bieten und Handlungsfähigkeit zu schaffen, ohne sich von den Emotionen anstecken zu lassen“, weiß Diakon Eugen Chrost, Ansprechpartner der katholischen Kirche für die Notfallseelsorge in den Kreisen Coesfeld und Borken. „Die meisten Einsätze sind bei den Menschen zu Hause, wenn es um häusliche Unfälle, Suizid oder Gewalttaten geht“, macht Hippchen deutlich.
Gerufen werden die ehrenamtlichen Notfallseelsorgenden ausschließlich über die Leitstelle von Rettungsdienst, Polizei oder Feuerwehr.

Sinnstiftendes Ehrenamt

Es sei ein sinnstiftendes Ehrenamt – diese Rückmeldung bekommt Chrost häufig aus den Teams. „Und wir begleiten unsere Ehrenamtlichen gut“ betont Hippchen, „sie bekommen bei uns eine gute Ausbildung, die vielen auch persönlich etwas bringt, sie arbeiten in gut funktionierenden Teams und wir besprechen die Einsätze nach, wenn es Unsicherheiten gab.“

Der Grundlagenkurs, der im Herbst startet, richtet sich an interessierte Menschen, die sich eine Mitarbeit im Team der Notfallseelsorge im Münsterland vorstellen können. Eine Mitgliedschaft in einer der christlichen Kirchen sei keine Voraussetzung, um mitmachen zu können, so Hippchen „man darf uns aber nicht ablehnend gegenüberstehen.“
Bestandteil des Grundlagenkurses sind u.a.: Einführung in die Technik der Gesprächsführung, Grundlagen der Psychotraumatologie, Umgang mit eigenen Belastungen und Grenzen, Umgang mit Kindern, Worte und Rituale in der Notfallseelsorge.

Neben der Teilnahme an allen sechs Fortbildungswochenenden, die zwischen Oktober 2024 und Februar 2025 in Münster stattfinden, ist ein Mindestalter von 25 Jahren, psychische Gesundheit, Fahrtüchtigkeit und die Bereitschaft, nach abgeschlossener Ausbildung an mindestens 14 Tagen im Jahr Dienst zu leisten, Voraussetzung für den späteren Einsatz.
Der Einsatz der Ehrenamtlichen erfolgt im Schichtsystem und ist flexibel handhabbar, sodass das Ehrenamt gut mit einer Berufstätigkeit zu vereinbaren ist. Die Ausbildung ist für die Teilnehmenden kostenlos.

Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt nach einem Gespräch mit den Koordinatoren der Notfallseelsorge
Pfarrerin Alexandra Hippchen: alexandra.hippchen@notfallseelsorge-ekvw.de
Diakon Eugen Chrost, chrost@bistum-muenster.de

notfallseelsorge-muensterland.de