Die Steinfurter Tafel nimmt vorerst bis zum 31. Januar 2016 keine neuen Kunden mehr auf. Das teilte am heutigen Dienstag, 17. November, das Koordinierungsteam der ökumenischen Initiative mit. Die steigende Zahl der Tafel¬kunden, gegenwärtig rund 1.300 Menschen in den Kommunen Steinfurt, Horstmar und Laer, die Menge an Lebensmitteln sowie die räumlichen und personellen Ressourcen haben die Tafel zu dem Schritt bewogen, die Aufnahme von Neukunden auszusetzen.
„Dieser Schritt ist uns sehr schwer gefallen“, berichtet Gudrun Janßen von der Steinfurter Tafel. „Wir sehen gegenwertig aber keine andere Möglichkeit“, so die Mitarbeiterin des Diakonischen Werkes in Steinfurt weiter. Zuletzt erreichten die Initiative, getragen von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Burgsteinfurt, Borghorst, Horstmar und Laer, wöchentlich bis zu 31 neue Anträge auf eine Kundenkarte. Diese berechtigt Menschen aus Steinfurt, Horstmar und Laer, deren monatliches Gesamt¬einkommen unter 750 Euro liegt, Lebens- und Sachmittel über die Tafel einzukaufen. Für Familien gelten höhere Einkommensgrenzen.
„In unseren Räumlichkeiten geraten wir an Grenzen“, berichtet Pfarrer Markus Dördelmann. „Aber auch die Kraft unserer über 140 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist begrenzt“, gibt der katholische Theologe zu bedenken. Dreimal in der Woche öffnet der Tafelladen in der Bahnhofstraße in Burgsteinfurt seine Tore. Montags, mittwochs und freitags nutzen mittlerweile bis zu 100 Personen die Möglichkeit des Tafel-Einkaufs, zuvor waren es in der Regel 60 bis 70. „Unsere bisherigen Kunden können selbstverständlich auch weiterhin unser Angebot nutzen“, erklärt Dördelmann weiter.
Neue Kundenkarten würden vorerst aber keine mehr ausgestellt.In Deutschland werden täglich ungeheure Mengen noch einwandfreier Lebensmittel weggeworfen oder vernichtet, so auch in der Region Steinfurt. Hier setzt die Arbeit der Steinfurter Tafel an: „Wir holen diese Waren dort ab, wo sie anfallen, prüfen ihre Verwendbarkeit und geben sie an Bedürftige aus“, erklärt Dördelmann.