Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Synodale stoßen Reformprozess an

Sondersynode diskutiert neues Steuerungsmodell für Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken – Subsidiaritätsprinzip gewinnt an Bedeutung.

Gemeinsam mit den rund 100 Synodalen des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken haben (v.l.) Superintendent Joachim Anicker, Diakonie-Vorstand Joachim Erdmann, Organisationsberaterin Dr. Heike Hengstenberg, Jugendamtsleiter Volker Rotthauwe und Verwaltungsleiterin Angelika Starke in Dülmen ein neues Steuerungsmodell angestoßen.

Dülmens Bürgermeisterin Lisa Stremlau (Bild 2), Davis Puthussery, Pfarrdechant von St. Joseph in Dülmen (Bild 3) und Michael Jacob von der Evangelischen Kirche von Westfalen begleiten die Sondersynode im St.-Barbara-Haus mit einem Grußwort.

Königin der InstrumenteMit einem neuen, subsidiären Steuerungsmodell, das sich an den Unterschieden in den Sozialräumen ausrichtet, reagiert der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken (www.der-kirchenkreis.de) auf die rückläufigen Kirchensteuereinnahmen und den demografischen Wandel. Auf einer Sondersynode im St.-Barbara-Haus in Dülmen stießen die Vertreter der 21 Kirchengemeinden am heutigen Samstag, 12. November, einen Reformprozess der Aufgaben im Kirchenkreis an. Auf diese Weise trägt das Kirchenparlament, das rund 88.000 evangelische Christen im westlichen Münsterland repräsentiert, dem Umstand nachhaltig Rechnung, dass sich auch kirchliches Handeln auf Dauer und vorausschauend auf immer neue Rahmenbedingungen einstellen muss.

„Angesichts der absehbaren Finanzentwicklung unserer Kirche in den kommenden Jahren ist uns klar geworden, dass sich die gleichmäßige Einsparung in den Budgets der kreiskirchlichen Fachbereiche so nicht mehr fortsetzen lässt, ohne unsere kirchliche Arbeit zu gefährden“, erklärt Superintendent Joachim Anicker den Anstoß des Reformvorhabens. „Unser neues Steuerungsmodell zielt auf eine Stärkung des konstruktiven Miteinanders, auf den Erhalt unserer gemeinsamen Gestaltungsspielräume sowie auf die Vermeidung zerstörerischer Verteilungskämpfe“. Die Alternative sei, so Anicker gegenüber den Synodalen in Dülmen, die einzelnen Fachbereiche aus Gottesdienst und Kirchenmusik, Diakonie und Seelsorge, Bildung und Erziehung sowie Gesellschaftliche Verantwortung bis zur Unkenntlichkeit schrumpfen zu lassen.

Neues Steuerungsmodell stärkt Gestaltungsspielräume in den Regionen


„Es geht längst nicht mehr nur um die Frage, wo wir noch sparen können“, meint auch Synodalassessor Ulf Schlien, Gemeindepfarrer in Nordwalde-Altenberge. „Es geht vielmehr um die Frage, wie wir uns so aufstellen, dass wir mit dauerhaft unwägbaren finanziellen Rahmenbedingungen jetzt und in Zukunft konstruktiv und kooperativ umgehen können“. Im Kirchenkreis werden die Kirchensteuermittel nach einem festen Verteilschlüssel auf Kirchengemeinden (68 Prozent) und Kirchenkreis (32 Prozent) verteilt. Neben der zentralen Verwaltung und Superintendentur finanziert der Kirchenkreis auf diese Weise beispielsweise die diakonischen Dienste, das Schulreferat oder die kreiskirchliche Jugendarbeit und beteiligt sich am Betrieb der Evangelischen Jugendbildungsstätte in Nordwalde. An dem Schlüssel halten Gemeinden und Kirchenkreis auch in Zukunft fest. „Ausgangspunkte sind die Besonderheiten in unseren Regionen einerseits und unser Auftrag als Kirche andererseits“, erklärt der Superintendent weiter.

Einen ersten Meilenstein im jetzt angestoßenen Reformprozess bildet die Sommersynode 2012, bis zu der eine weitere Ausgestaltung des neuen Steuerungsmodells erfolgt. Damit dies gelingt, begleitet die Organisationsberaterin Dr. Heike Hengstenberg aus Halle in Westfalen den Prozess. Joachim Erdmann, Vorstand des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenkreis, übernimmt die Projektleitung.

Bildunterschrift: Gemeinsam mit den rund 100 Synodalen des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken haben (v.l.) Superintendent Joachim Anicker, Diakonie-Vorstand Joachim Erdmann, Organisationsberaterin Dr. Heike Hengstenberg, Jugendamtsleiter Volker Rotthauwe und Verwaltungsleiterin Angelika Starke in Dülmen ein neues Steuerungsmodell angestoßen (Foto: Daniel Cord - Abdruck honorarfrei). 

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