Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Sondersynoden genehmigen Nachfinanzierung des neuen Verwaltungsgebäudes

Kosten höher als erwartet

Die Synode tagte in Gescher

Die Kosten für den geplanten Bau des gemeinsamen Kreiskirchenamtes der drei Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt Coesfeld-Borken und Tecklenburg am Coesfelder Kreuz in Münster werden höher als geplant ausfallen. Aus diesem Grund traten jetzt die Synoden der drei Kirchenkreise jeweils in außerordentlichen Versammlungen zusammen und gaben am Ende positive Voten für die Bewilligung der Mehrkosten ab.

„Was uns heute in dieser Sondersynode beschäftigt, hat sich angekündigt in den letzten Wochen, oder sagen wir besser: Es stand zu befürchten“, begrüßte Superintendent Joachim Anicker die haupt- und ehrenamtlichen Vertreter des Kirchenparlaments des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken in der Ev. Gnadenkirche in Gescher. „Wir kommen mit dem Finanzierungsbeschluss für ein Gesamtbudget von 3,2 Mio. € pro Kirchenkreis nicht aus“, so Anicker. Die allgemeinen Preissteigerungen im Bausektor machten den Planungen einen Strich durch die Rechnung. Nach Erstellung aller belastbaren Zahlen werde das Bauprojekt nun 1,7 Millionen Euro teurer als ursprünglich geplant. Auf jeden der drei beteiligten Kirchenkreise entfallen demnach zu den bereits bewilligten Projektkosten von 3,2 Mio. € Mehrkosten von knapp 570.000 €.

Die Erhöhung der Baukosten hätte entsprechend dem Trend in der Preissteigerung in der Baubranche auch noch höher ausfallen können, berichtete Anicker. In Nachverhandlungen mit den beiden günstigsten Anbietern wurden einzelne Gewerke noch einmal in den Blick genommen. Durch verschiedene Maßnahmen, etwa Einsparungen im Bereich der Fassaden sowie der Haustechnik, konnte die Erhöhung auf die genannte Summe reduziert werden, ohne die Qualität des geplanten Gebäudes einzuschränken.

Die Synodenvertreter in Gescher gaben nach einer kontroversen Diskussion, bei der in den einzelnen Wortbeiträgen der Unmut einzelner über die Entwicklung deutlich wurde, schlussendlich in einem Stimmungsbild ein klares Votum für die Bewilligung der Mehrkosten.

Superintendent Anicker dankte den Synodalen für die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung für das gemeinsame Werk: „Letztlich ist das, was wir hier tun auch eine Art Generationenprojekt. Denn die gemeinsame Verwaltung der drei Kirchenkreise am Standort in Münster soll unser Verwaltungshandeln mittelfristig effizienter, spezialisierter und kostengünstiger machen als eine Einzellösung in eigener Regie für jeden Kirchenkreis“, resümierte der Superintendent.

Zusätzlich zu den erhöhten Baukosten wurden die Mitglieder der Synode gebeten, die Kosten für die noch ausstehende EDV-Ausstattung (ca. 100.000 €) und für fehlende Möblierung (ca. 30.000 €) mit zu beschließen. Somit beläuft sich der Mehrbedarf auf insgesamt 700.000 € pro Kirchenkreis.
Nachdem auch die Kirchenkreise Münster und Tecklenburg grünes Licht gegeben haben, wird der Generalunternehmer relativ zeitnah mit dem Bau beginnen und ihn voraussichtlich innerhalb von 13 Monaten fertigstellen, sodass das neue Gebäude im Sommer 2020 am Coesfelder Kreuz stehen wird.


Hintergrund
Im November 2016 hatten alle drei Synoden eine Gesamtsumme von 9,6 Millionen Euro (3.2 Mio. € pro Kirchenkreis) für die Finanzierung des Grundstückskaufs und die Errichtung des Neubaus beschlossen. Die Planungen für das Bauvorhaben sind inzwischen weit fortgeschritten. Der Verbandsvorstand der drei Kirchenkreise hatte nach einem Architektenwettbewerb ein Architekturbüro ausgewählt. Dieses Büro legte konkrete Planungen und Kostenberechnungen vor. Im letzten Schritt wurde ein Generalunternehmer gefunden, der das Projekt realisieren soll.