Die Evangelische Kirche im Westmünsterland putzt sich heraus für einen besonderen Gast: vom 30. April bis 16. Mai begrüßt der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken eine Delegation seiner Partnerkirche aus dem südafrikanischen Simbabwe. Für rund zwei Wochen besuchen vier Vertreter der Östlichen Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELCZ) den flächengrößten Kirchenkreis auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche von Westfalen. Mit der Begegnung setzen die evangelischen Christen die 2013 angestoßene Partnerschaft mit den Glaubensgeschwistern im einstigen Rhodesien fort. Zugleich bildet die Gastvisite auf dem Wege zu 500 Jahren Reformation am 31. Oktober 2017 einen Höhepunkt im bundesweiten EKD-Themenjahr „Weite wirkt – Reformation und die Eine Welt“.
„Als Christen stehen wir nicht alleine in der Welt“, sagt Joachim Anicker. „Als Teil des weltweiten Volkes Gottes brauchen wir in unserer Kirche den weiten Blick über Grenzen und Kontinente hinweg. Sonst halten wir unsere Art zu leben und zu glauben für die einzig mögliche“, begründet der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises den kirchlichen Partnerschaftsgedanken und ist sicher: „Wir können viel voneinander lernen.“ Auf dem Programm des Partnerschaftsbesuchs stehen Gottesdienste und Begegnungen in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen. Aber auch Gespräche mit Vertretern aus Kreispolitik, Schule und Jugendarbeit sind geplant.
Vom deutsch-simbabwischen Gottesdienst bis zur Kunstausstellung
Einen Schwerpunkt bilden regionale Klimaschutzprojekte sowie die Frauenrolle in Deutschland und Simbabwe. In Steinfurt-Burgsteinfurt bringt der kreiskirchliche Frauentag am Freitag, 13. Mai, ab 15.30 Uhr, im Evangelischen Gemeindezentrum Mädchen und Frauen aus verschiedenen Ländern und Kulturen ins Gespräch. Im Bioenergiepark in Saerbeck erkunden die Besucher aus Simbabwe aktuelle Klimaschutzprojekte. Auch ein Treffen mit politischen Vertretern des Kreises Steinfurt ist eingeplant. Am Donnerstag, 5. Mai, erwartet die simbabwische Delegation im Kloster Bentlage in Rheine außerdem ein kultureller Höhepunkt der kirchlichen Partnerschaftsarbeit. In Zusammenarbeit mit den Evangelischen Kirchenkreisen Tecklenburg und Münster sind in der ehemaligen Klosteranlage erstmals im Kreis Steinfurt Kunstwerke aus drei Partnerländern zu sehen: Aus Simbabwe, den Philippinen und Namibia.
Im Frühjahr 2013 knüpfte der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken erstmals partnerschaftliche Beziehungen nach Simbabwe. Seither verbindet ein ökumenisches Band den Kirchenkreis mit der Östlichen Diözese der ELCZ. Die Partnerkirche mit ihren heute 22 Kirchengemeinden ist eine von drei evangelisch-lutherischen Diözesen in Simbabwe und umfasst vor allem die Region um die Hauptstadt Harare sowie Teile Südwest-Simbabwes. Den Auftakt des Partnerschaftsbesuchs bildet am Sonntag, 1. Mai, ein deutsch-simbabwischer Gottesdienst um 10.15 Uhr in der Evangelischen Kirche in Ochtrup.