Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Sie sind uns herzlich willkommen“

Superintendent antwortet auf offenen Brief – Initiative „alle für Jubi für alle“ eine Bereicherung für synodale Diskussion im Evangelischen Kirchenkreis.

Superintendent Joachim Anicker mit den 130 „roten Karten“ der Initiative „alle für Jubi für alle“ für den Erhalt der Evangelischen Jugendbildungsstätte.

Ausdrücklich hat Joachim Anicker das Engagement der Initiative „alle für Jubi für alle“ begrüßt. Damit antwortet der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken auf einen offenen Brief an den Kreissynodalvorstand, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises, mit Datum vom 16. Mai. „Sie sehen sich als Diskussionspartner und Mitstreiter des Evangelischen Kirchenkreises – Sie sind uns herzlich willkommen“, heißt es in dem Antwortschreiben. Und weiter: „Ihre Perspektive erweitert unsere Diskussion und schafft für unsere über 100 Synodalen aus 20 Kirchengemeinden sowie aus den kreiskirchlichen Ämtern, Diensten und Werken eine noch breitere Entscheidungsgrundlage.“

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und mittelfristig sinkender Kirchensteuereinnahmen diskutiert der flächengrößte Kirchenkreis auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche von Westfalen gegenwärtig Einsparungen in den kreiskirchlichen Arbeitsfeldern, den so genannten synodalen Diensten, bis 2018 in Höhe von rund 250.000 Euro. Das entspricht rund 10 Prozent der auf Kirchenkreisebene eingesetzten Kirchensteuereinnahmen (2014: 2,87 Millionen Euro). Die vom Kreissynodalvorstand Ende März vorgelegten Handlungsoptionen einer stärkeren Zentralisierung kreiskirchlicher Angebote oder einer Regionalisierung synodaler Dienste sehen Einsparungen in der diakonischen Arbeit, sowie beim Bildungs- und Tagungsstätten-Angebot des Kirchenkreises vor. Auch ein Rückzug des Evangelischen Kirchenkreises aus der Trägerschaft der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde wird dabei nicht ausgeschlossen.

130 „rote Karten“ der Initiative „alle für Jubi für alle“ eingegangen

„Ihr Engagement und die Aktivitäten der Initiative ‚alle für Jubi für alle‘ zeugen von einer wertgeschätzten, lebendigen pädagogischen Arbeit in unserer Bildungseinrichtung sowie von der hohen Verbundenheit zahlreicher Menschen zu diesem Lernort“, so der Theologe. Seit der Evangelische Kirchenkreis Ende März drei Entscheidungsszenarien für die Zukunft der synodalen Dienste vorgestellt hatte, seien 130 „rote Karten“ der Initiative „alle für Jubi für alle“ eingegangen (Stand: 27. Mai 2014).

Zugleich tritt der Superintendent dem Eindruck entgegen, der Kirchenkreis handle intransparent: „Ich bin überzeugt, dass wir ein transparentes, offenes Vorgehen seit dem Beginn des Reformprozesses nach Kräften umsetzen. Ich setze im Moment fast meine gesamte verfügbare Zeit für dieses Ziel ein.“ Der Evangelische Kirchenkreis und seine Gremien versteckten sich nach den Worten des Theologen bewusst nicht hinter dicken Kirchenmauern, sondern informierten proaktiv Mitarbeitende, Presbyterinnen und Presbyter sowie Ehrenamtliche. Dies sei auch gar nicht anders möglich, denn in der presbyterial-synodal verfassten Evangelischen Kirche entscheiden haupt- und ehrenamtliche Delegierte aus Kirchengemeinden sowie den kreiskirchlichen Ämtern, Diensten und Werken auf der Kreissynode über die vorliegenden Szenarien. Eine erste Richtungsentscheidung erwartet Anicker auf der Sommersynode des Kirchenkreises am Mittwoch, 25. Juni, in Velen-Ramsdorf.

Offenes Gesprächsangebot in der Evangelischen Jugendbildungsstätte

Die anvisierten Sparanstrengungen betreffen über die Evangelische Jugendbildungsstätte mit ihren inklusiven und schulbezogenen Angeboten sowie der Erwachsenen- und Familienbildung hinaus die Angebote des Diakonischen Werkes, die kreiskirchliche Jugendarbeit oder das evangelische Freizeitenprogramm. „Auch hier stehen wir vor einschneidenden Veränderungen“, gibt Anicker zu bedenken. Sollte sich die Kreissynode für einen Rückzug des Evangelischen Kirchenkreises aus der Trägerschaft der Jugendbildungsstätte entscheiden, wolle sich der Superintendent mit allen Kräften für einen Erhalt der pädagogischen Angebote und des Tagungshauses in Nordwalde unter neuer Trägerschaft einsetzen. Den Vertreterinnen und Vertretern der Initiative „alle für Jubi für alle“ unterbreitete Anicker derweil ein Gesprächsangebot in der Jugendbildungsstätte. Am Mittwoch, 18. Juni, ab 19 Uhr werde der Superintendent im Vorfeld der Kreissynode gemeinsam mit Synodalassessor Ulf Schlien allen interessierten Freunden und Förderern der Jugendbildungsstätte als Gesprächspartner zur Verfügung stehen und offen über den gegenwärtigen Diskussionsstand und die Hintergründe der Diskussion informieren. 

Den offenen Brief der Initiative "alle für JUBI für alle" finden Sie hier >>>

Das Antwortschreiben von Superintendent Joachim Anicker als Download >>>

Die Initiative "alle für JUBI für alle" im Netz >>>