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Schon lange eine Kirchengemeinde

Mit dem Abschied von Seelsorger Andreas Eichler rückt die Kirchengemeinde Bocholt noch enger zusammen

vl. Jugendreferentin Sandra Wildgrube-Dieckmann, Andreas Eichler

Die evangelische Kirchengemeinde in Bocholt hat die bereits im vergangenen Jahr angekündigten Umstrukturierungen konkretisiert und die Gemeindemitglieder per Brief informiert.
Andreas Eichler, derzeit noch als Seelsorger am Dietrich-Bonhoeffer-Haus im Einsatz, wird Ende Mai endgültig in den Ruhestand verabschiedet. Seinen regulären Renteneintritt, der für Ende dieses Monats geplant war, hatte er den Gemeindemitgliedern zu Liebe noch einmal verlängert. Bis zu seinem Abschied am Pfingstsonntag wird er aber überwiegend an den anderen beiden Standorten, Christuskirche und Apostelkirche, tätig sein.
Der Grund: Seine Stelle wird nicht neu besetzt – vor allem aus finanziellen Gründen. Die Arbeit, die bisher durch drei Seelsorger getätigt wird, muss zukünftig somit von zwei geleistet werden. Aus diesem Grund wird es ab den Sommerferien keine Gottesdienste mehr im Bonhoeffer-Haus geben.
Andreas Eichlers Abschiedsgottesdienste an den beiden anderen Standorten soll die Akzeptanz der neuen Räumlichkeiten erleichtern. „Vielleicht fällt es so einigen leichter, den Gottesdienstort zu wechseln, wenn sie von einem besonders vertrauten Gesicht begrüßt werden“, sagt Christian Wahl, Pfarrer an der Apostelkirche. Gemeinsam mit Kollege Axel Gehrmann von der Christuskirche wird er sich bis zum Sommer verstärkt um die Gemeindeglieder kümmern, denen der Abschied vom Bonhoeffer-Haus als Predigtstätte besonders schwerfällt und entsprechend dort die Gottesdienste halten.

„Wenn sich etwas ändert, ist das für manche Menschen unangenehm“, weiß man im Seelsorgerteam. Es seien viele Nachfragen gekommen, offene Gespräche geführt worden. Inzwischen überwiege das Verständnis und die Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen.

„Wir sind schon lange eine Kirchengemeinde“, stellt Christian Wahl klar. Die Pfarrbezirke seien aufgelöst, entsprechend gebe es ab 2024 auch ein gemeinsames Presbyterium statt wie zuvor die Vertreter für den jeweiligen Bezirk zu wählen. Die Einheit wird inzwischen gut angenommen, wie Christian Wal beobachtet hat. Denn viele Gemeindemitglieder nutzen schon länger das Angebot, den Gottesdienst in einem anderen Gotteshaus der Gemeinde kennenzulernen.

Wie auch die Gottesdienste, wird zukünftig der Konfirmandenunterricht auf Christuskirche und Apostelkirche konzentriert. „Das Bonhoeffer-Haus wird aber weiter als Gemeindehaus genutzt“, betont Christian Wahl. Mit dem neu gestalteten Gemeindesaal mit Gemeindecafé ist es ein beliebter Treffpunkt für Gruppen und „Heimat“ vom „Spirit Point“, einem von der Landeskirche geförderten Projekt für Familien mit Kindern. Federführend ist hier Gemeindepädagogin und Diakonin i.A. Sandra Wildgrube-Dieckmann, die bereits einige Projekte wie ein gemeinsames Mittagessen oder die „Musik Minis“ auf den Weg gebracht hat. Ihr Ziel ist es, das Bonhoeffer-Haus zu einer festen Größe und einem belebten Anlaufpunkt im Quartier zu machen. Hier sollen Begegnungen möglich sein – genrations- und auch konfessionsübergreifend. „Da findet im Bonhoeffer-Haus sogar etwas Zusätzliches und Neues statt“, sagt Christian Wahl.

Text: Kristina Wiegel