Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

„RuiNEE“ danke!

Evangelische Kirche Coesfeld wird in Bauabschnitten saniert

Foto: Reinhold Kübber

„3,5 Millionen Gesamtschaden an der Kirche in Coesfeld? Zu viel für eine kleine Kirchengemeinde! Das sagte Landeskirchenbaudirektor Reinhard Miermeister Anfang 2013 zu mir“, erinnert  sich Pfarrer Lothar Sander von der Evangelischen Kirchengemeinde Coesfeld. Die ehemalige Jesuitenkirche von 1673 gehört zu den überregional bedeutenden Bauschöpfungen im Stil der Neugotik. Seit der Einrichtung evangelischer Gottesdienste in der Kirche im 19. Jahrhundert unter den Rheingrafen Salm-Horstmar ist sie ein eindrucksvolles Denkmal katholischer und protestantischer Kulturgeschichte. Fakt ist jedoch: Das Coesfelder Wahrzeichen ist in die Jahre gekommen. Sofort rief der Aufbauverein für die Evangelische Kirche in Coesfeld e.V. eine Kampagne mit dem kraftvollen Namen „RuiNEE“ ins Leben, die seither mit vielen fantasievollen Spendenaktionen eine breite Öffentlichkeit mobilisiert hat. Die Sanierung wurde vom Presbyterium gemeinsam mit Kirchenbaudirektor Miermeister und den Architekten in Bauabschnitte eingeteilt. Der erste Bauabschnitt sollte verhindern, dass die Kirche zur Ruine verfällt. „Das Dach ist neu eingedeckt, der Dachstuhl ertüchtigt, die Verkehrswege sind am Turm und Eingangsportal mit Sicherheitsnetzen gesichert. Sogar die Obergadenfenster konnten noch saniert werden. Und vier gotische Hochfenster packen wir ebenfalls an“, freut sich Sander. „Im August wird der erste Bauabschnitt beendet sein.“ Hohe Baugerüste stehen zurzeit noch in der Kirche. In einer Nische liegen Sandsteinteile aus den Obergadenfenstern, die zugunsten der Kirchenrenovierung käuflich erworben werden können. „Sie gehen weg wie warme Semmeln“, so Rosemarie Niemeier, Presbyterin und 1.Vorsitzende des Aufbauvereins. „Wir wollen unsere schöne Kirche aber auch nutzen und führen noch im Sommer die Sanierung der Sakristeien allein aus Spendengeldern durch“, ergänzt sie.

Pfarrer Sander ist glücklich über die gelungene Zusammenarbeit und großartige Unterstützung von Landeskirchenamt, Kreiskirchenamt, Architekten und Handwerkern: „Ohne sie wäre die Kirche nicht zu retten gewesen!“

 Reinhold Kübber