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"Rudelgucken" bei der Frauen-Fußball-WM in Dülmen

Dülmen- Das einzige Public Viewing in Dülmen für die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011 organisierte Jugendreferent Ralf Kernbach mit seinem ehrenamtlichen Orga-Team von 18 Mädchen und vier Erwachsenen im evangelischen Gemeindezentrum. Das LWL-Landesjugendamt unterstützte das Projekt mit 1260 Euro, denn die Technik, das Catering mit Getränken und Grillangeboten sowie das Kinderprogramm mussten finanziert werden. Ein kleiner Eintritt musste trotzdem erhoben werden.

Freude über die Tore der deutschen Fußballerinnen

Freude über die Tore der deutschen Fußballerinnen

Zuschauerin Anke Pohlschmidt (47 J.) im WM-Fieber

Jugendreferent Ralf Kernbach (li) mit seinem Public-Viewing-Team

Gruppenleiter Andreas Wedding (16 J.) mit dem "Fußball", den sie selbst gebastelt haben

Weitere Termine des Public Viewing

Am Sonntag, 26. Juni, war der Anpfiff nicht nur für das erste Spiel der deutschen Fußballerinnen gegen Kanada, sondern auch für fünf erhoffte Spieltermine der deutschen Mannschaft.

Vor dem Anpfiff feierten die Dülmener mit Pfarrerin Susanne Falcke einen Gottesdienst in der Christuskirche. Stolz zeigte Andreas Wedding (16 J.) den selbstgebastelten symbolischen Spielball der Konfirmanden. „Jeder Spieler hat Ecken und Kanten und zusammen ergibt es etwas Rundes“, erklärte er das typische, aufgeklebte Fußballmuster. „Ich fand das in der Kirche gut, wo wir mit dem Ball gespielt haben“, freute sich Viktoria Reimchen (9 J.) mit einer Bratwurst auf dem Teller wenig später über den passenden Gottesdienst. „Wir haben damit gespielt, damit wir gewinnen“, ergänzte Richard Reimchen (6 J.) genauso strahlend.

Nur rund 20 Besucher nutzten beim ersten Spiel das Angebot, manche davon WM-mäßig geschminkt oder gekleidet. Frauen-Fußball zieht auch hier, obwohl die Begeisterung erst mit den ersten beiden Toren aufbrandete. „Ich finde es total klasse, das Kirche heute so offen ist und weltliche Angebote macht“, freute sich Anke Pohlschmidt (47 J.) in der Halbzeitpause, während das erwählte Motto auch Kritik erntete. „Auch Frauen haben 2 Beine! haben die Konfirmanden nicht ohne Grund als Motto ausgewählt. Die irakische Mannschaft wurde ausgeschlossen, weil sie sich nicht der westlichen Kleiderordnung anpassen wollten. Manche fanden das Motto sexistisch“, wunderte sich Kernbach.

Elvira Meisel-Kemper