Am Sonntag, 26. Juni, war der Anpfiff nicht nur für das erste Spiel der deutschen Fußballerinnen gegen Kanada, sondern auch für fünf erhoffte Spieltermine der deutschen Mannschaft.
Vor dem Anpfiff feierten die Dülmener mit Pfarrerin Susanne Falcke einen Gottesdienst in der Christuskirche. Stolz zeigte Andreas Wedding (16 J.) den selbstgebastelten symbolischen Spielball der Konfirmanden. „Jeder Spieler hat Ecken und Kanten und zusammen ergibt es etwas Rundes“, erklärte er das typische, aufgeklebte Fußballmuster. „Ich fand das in der Kirche gut, wo wir mit dem Ball gespielt haben“, freute sich Viktoria Reimchen (9 J.) mit einer Bratwurst auf dem Teller wenig später über den passenden Gottesdienst. „Wir haben damit gespielt, damit wir gewinnen“, ergänzte Richard Reimchen (6 J.) genauso strahlend.
Nur rund 20 Besucher nutzten beim ersten Spiel das Angebot, manche davon WM-mäßig geschminkt oder gekleidet. Frauen-Fußball zieht auch hier, obwohl die Begeisterung erst mit den ersten beiden Toren aufbrandete. „Ich finde es total klasse, das Kirche heute so offen ist und weltliche Angebote macht“, freute sich Anke Pohlschmidt (47 J.) in der Halbzeitpause, während das erwählte Motto auch Kritik erntete. „Auch Frauen haben 2 Beine! haben die Konfirmanden nicht ohne Grund als Motto ausgewählt. Die irakische Mannschaft wurde ausgeschlossen, weil sie sich nicht der westlichen Kleiderordnung anpassen wollten. Manche fanden das Motto sexistisch“, wunderte sich Kernbach.
Elvira Meisel-Kemper