Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Raus aus dem Kirchengebäude, hinein in die Gesellschaft

Christus-Kirchengemeinde Ahaus eröffnet Gartenpark

Kinder schneiden zur Einweihung das grüne Band durch. Foto: E. Meisel-Kemper

Gottesdienst im Gartenpark mit Freilichtbühne. Foto: E. Meisel-Kemper

Es war ein besonderer Tag im Leben der evangelischen Christus-Gemeinde, als bei bestem Wetter das neugestaltete Open-Air-Gelände zwischen der Christuskirche und dem Dorothee-Sölle-Haus eröffnet wurde. Zwei Jahre Vorlaufzeit hat es gebraucht, bis der neugestaltete Garten mit der Freilichtbühne nutzbar wurde.

In diesen zwei Jahren seien die Kosten erheblich gestiegen, bemerkte Pfarrer Olaf Goos. Die unerwartete Teuerung habe der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken aufgefangen, ergänzte er. Insgesamt lagen die Gesamtkosten bei 288.974 Euro. Davon übernahm die Leader-Initiative, zu der bei Antragstellung die Orte Ahaus, Legden und Heek gehörten, allein 159.186 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde betrug 84.037 Euro. Der Rest floss aus Spenden und Zuwendungen Dritter. Dominik Olbrich, Regionalmanager des Leader Vereins aus Münster, verriet diese markanten Zahlen im Gespräch. Olbrich hat das Projekt von Anfang an begleitet, ebenso Karola Voß, Bürgermeisterin der Stadt Ahaus, die zum Leader-Vorstand gehört.

Auch sie drückte ihre Freude aus über den gelungenen Abschluss dieses Projekts, das an diesem Tag nur noch als „Gartenpark“ betitelt wurde.
Unter reger Anteilnahme startete der Tag der Einweihung mit dem Open-Air-Gottesdienst auf der neuen Freilichtbühne im Gartenpark, musikalisch unterstützt vom Chor „Once Again“ der katholischen Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt Ahaus. Superintendentin Susanne Falcke zog in ihrer Predigt Vergleiche zwischen Christus als Gutem Hirten aus der Bibel, den frühen christlichen Gemeinden und der heutigen Situation. „In Hammelburg auf dem Truppenübungsgelände weiden Schafe. Das ist eigentlich ein schräges Bild. Ein ebenso schräges Bild ist die Suche nach dem Guten Hirten in unserer krisengeschüttelten Zeit“, so Falcke.

Nach dem Gottesdienst klang in den Grußworten von Bürgermeisterin Voß, Superintendentin Falcke und Pfarrer Dirk Mispelkamp von der benachbarten katholischen Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt die allgemeine Bewunderung für die Vollendung des Projekts durch. „Die Kirche ist in der Krise. Ihr stellt euch mit diesem Gartenpark für die Zukunft auf. Ihr zieht euch nicht zurück, sondern geht hinaus in die Gesellschaft“, lobte Falcke. „Ihr geht raus aus dem Kirchengebäude. Das macht ihr uns vor. Das müssen wir noch lernen“, bemerkte Mispelkamp.
Nachdem Kinder das grüne Band der Einweihung zerschnitten hatten, startete das Gemeindefest mit vielen Angeboten für alle Altersgruppen.

Text: Elvira Meisel-Kemper