Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Prävention wird im Kirchenkreis großgeschrieben

Multiplikatorinnen nun offiziell zertifiziert

v.l. Monika Hölscher, Annette Braune, Joachim Anicker.

Bis Ende 2022 sollen alle 20 Kirchengemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken ein individuelles Schutzkonzept zum umfassenden Schutz vor sexualisierter Gewalt vorliegen haben. Begleitet, geschult und unterstützt werden sie dabei von Annette Braune und Monika Hölscher, die im vergangenen Jahr diese Aufgabe übernommen haben. Nun sind beide offiziell als Multiplikatorinnen zertifiziert.

Superintendent Joachim Anicker überreichte den Sozialpädagoginnen die Zertifikate der Landeskirche, die ihre Teilnahme an der Qualifizierung für Multiplikatorinnen für den Themenbereich sexualisierte Gewalt bestätigen. „Ich bin froh, dass wir Sie für dieses Thema gewinnen konnten“, lobte Anicker den Einsatz der beiden Multiplikatorinnen, „Sie sind hier als erfahrene Beraterinnen genau richtig! Danke, dass Sie diese Aufgabe für unseren Kirchenkreis übernommen haben.“

Dass auch Hölscher und Braune mit ihrem Arbeitsauftrag zufrieden sind, machten beide deutlich: „Wir erfahren hier im Kirchenkreis eine gute Wegbegleitung und durch den Beirat sehr gute Unterstützung“, so Hölscher. Und Braune fügt hinzu: „Wir erleben bei den Kirchengemeinden offene Türen. Wir müssen niemanden mehr davon überzeugen, dass Prävention ein wichtiges Thema ist.“

Die erste Bausteinschulung für die Kirchengemeinden habe bereits stattgefunden, berichtet Braune, drei weitere folgen noch in diesem und im nächsten Jahr. Ende 2022 sollen die Konzepte vorliegen, die dann durch einen Beirat geprüft werden. Im September findet unabhängig davon eine weitere Präventionsschulung statt, die für alle Haupt- und Ehrenamtlichen aus den Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis verpflichtend ist.

Hintergrund: Neues Kirchengesetz gegen sexualisierte Gewalt
Ein neues Kirchengesetz der Evangelischen Kirche von Westfalen zum Schutz gegen sexualisierte Gewalt sieht vor, dass auf allen Ebenen verpflichtend geeignete Schutzkonzepte zu entwickeln sind. Zudem müssen auch alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Kirchenkreis eine Basisschulung Prävention gegen sexualisierte Gewalt absolvieren und regelmäßig alle fünf Jahre ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

Die beiden Sozialpädagoginnen Monika Hölscher und Annette Braune sind beim Diakonischen Werk beschäftigt, Hölscher in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung am Standort Burgsteinfurt, Braune in der psychologischen Familienberatungsstelle in Gronau. Ihre Arbeit als Multiplikatorinnen wird von einem Beirat unter Leitung von Superintendent Anicker begleitet.

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken hatte bereits 2016 als Selbstverpflichtung ein Präventionskonzept zum Umgang mit dem Verdacht auf Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung / des sexuellen Missbrauchs beschlossen und die Teilnahme an einer Präventionsfortbildung für alle, die im Kirchenkreis in Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit oder in Leitungsverantwortung tätig sind, zur Pflicht gemacht. Ende 2022 sollen auf allen Ebenen wirksame Schutzkonzepte mit klaren Verantwortlichkeiten vorliegen.