Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Prädikanten sprechen über Heiligen Geist

Gemeinsam mit Superintendent Joachim Anicker tauschen sich die ehrenamtlichen Prädikanten im Kirchenkreis aus.

Foto: Elvira Meisel-Kemper

Ein guter Brauch im Kirchenkreis ist mittlerweile das jährliche Treffen der ehrenamtlichen Prädikantinnen und Prädikanten im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. In Gronau kamen die Laienprediger jetzt zum Austausch zusammen.

Im Walter-Thiemann-Haus begleitete Pfarrerin Heike Bergmann das Treffen. Elf Prädikanten aus Gronau, Ochtrup, Ahaus, Laer, Reken, Borken-Gemen und Steinfurt-Borghorst waren der Einladung gefolgt. In einer Vorstellungsrunde benannten sie Themen, die sie in der Ausübung ihrer Aufgabe als Laienprediger beschäftigen.

Eines der bewegenden Themen war, wie sich Prädikanten bei Segnungen verhalten sollten. Bergmann und Anicker waren sich einig, dass im katholisch geprägten Münsterland der Anschluss an die Segnung eines Ortes durch den katholischen Geistlichen ein Zeichen „ökumenischer Verbundenheit“ sei, so Bergmann. „Segnen kommt vom lateinischen Wort `significare` etwas kennzeichnen: also Menschen das Zeichen geben, dass Gott mit ihnen ist, in allen, den guten und den schlechten Tagen ihres Lebens“, ergänzte Anicker. 
Johannes Kitzel aus Ahaus ist bereits seit einigen Jahren Prädikant. Er fragte sich, wie man besser Brücken bauen könne, um das Verständnis für Sondergottesdienste zu erhöhen. Dr. Dieter Schwarze aus Gronau wird erst am Pfingstfest offiziell als Prädikant eingeführt. Als Lehrer von Chemie und Physik schaue er Bibeltexte unter naturwissenschaftlichen Aspekten an. „Ich blicke auf eine lange Glaubensentwicklung zurück. Viele Menschen haben mir über viele Glaubenshürden hinweggeholfen“, begründete er den Schritt, Prädikant zu werden. Er fragte sich, wie er mit der Wahrung des Beichtgeheimnisses als Prädikant der Evangelischen Kirche umgehen könne, ohne sich mitunter strafbar zu machen.

Dr. Gisela Gajewski aus Borghorst ist seit bereits fünf Jahren
Prädikantin in ihrer Gemeinde. „Ich wollte etwas für mich und für die Gemeinde tun. Das hat mir unglaublich viel Allgemeinwissen vermittelt“, begründete Gajewski als Apothekerin und Mutter zweier Kinder den Schritt in diese ehrenamtliche Tätigkeit.

Bergmann hatte das Treffen mit einem übergreifenden geistlichen Thema bereichert, das in die Vorbereitungszeit auf Pfingsten passte. Nach der Lesung der Pfingstgeschichte besprachen sie in drei Arbeitsgruppen, welche Funktion der Heilige Geist heute habe. „Der Geist Gottes ist immer der belebende, die energieschaffende, die verbindende und die Menschen erneuernde Kraft Gottes in beiden Testamenten“, führte Bergmann die Bedeutung auf die Bibel zurück, während Anicker die Anekdote einer Schulklasse erzählte, was diese unter dem Heiligen Geist verstehen würde.