Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

„Pfarrer und Pfarrerinnen kommen und gehen, Christus bleibt“

Am 8. Juli wurde das Pfarrerehepaar Bettina Roth-Tyburski und Marcus Tyburski in Gronau verabschiedet

Bettina Roth-Tyburski und Marcus Tyburski. Foto: Elvira Meisel-Kemper

„Wir werden Euch vermissen!" So begrüßte Pfarrer Uwe Riese in der katholischen Pfarrkirche St. Agatha in Gronau-Epe seine scheidenden Amtskollegen Pfarrerin Bettina Roth-Tyburski und Pfarrer Marcus Tyburski.

Prall gefüllt war die katholische Pfarrkirche. So viele hätte die kleinere evangelische Kirche in Epe gar nicht fassen können. Es war ein deutliches Zeichen für die Beliebtheit und für die erfolgreiche ökumenische Zusammenarbeit des Pfarrerehepaares Tyburski in ihrer bisherigen Heimatgemeinde. Feierlich wurden sie von Riese, von Superintendent Joachim Anicker, von Pfarrerin Imke Philipps und von vielen Wegbegleitern nach 14-jähriger Präsenz in der evangelischen Gemeinde Gronau verabschiedet. Sie werden künftig 10.000 Kilometer entfernt von Epe in der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache Tokyo Yokohama in Japan arbeiten und ihre ganze Kraft einbringen.

Anicker begrüßte alle Anwesenden als „liebe ökumenische Festgemeinde“. Er nannte auch den Grund für ihren Weggang: „Ihr geht nicht, weil euch langweilig ist. Ihr geht, weil immer schon klar war, dass Ihr nicht ein ganzes Berufsleben lang an einem Ort sein wolltet.“
Anicker fasste mit lobenden Worten ihre Spuren und ihre Erfolge zusammen, die sie in Gronau und in Epe hinterlassen haben. Die Kinder- und Jugendarbeit, der Austausch mit Israel, die Ökumene waren nur einige der vielen Akzente, welche das Pfarrerehepaar nachhaltig gesetzt hat. „Die deutsch-israelische Geschichte in Gronau und in Epe habt ihr statt mit einem Trennungsstrich mit einem Bindestrich versehen. Erinnerungskultur ist ein Element des christlichen und des jüdischen Glaubens“, so Anicker. Die Arbeit an der Ökumene in ihrer bisherigen Gemeinde bezeichnete Anicker als „aktiven Friedensdienst für unsere Gesellschaft“.

Ganz persönlich bedankte sich auch das scheidende Pfarrerehepaar bei allen Wegbegleitern. „Das lustige Küstertreffen, das Zusammensein, das Schwätzchen beim Einkaufen, die schönen gemütlichen Klönrunden mit Stammtischschwestern werden wir in guter Erinnerung behalten“, betonten beide. Überhaupt habe es viele Momente des Guten gegeben. „Als vor zwei Jahren viele Flüchtlinge zu uns kamen, haben wir versucht, das Gute zu geben. Viele sind mittlerweile Mitglieder unserer Gemeinde. Auch in Tokio wollen wir glauben und handeln. Pfarrer und Pfarrerinnen kommen und gehen, Christus bleibt“, tröstete Marcus Tyburski am Ende die ökumenische Gemeinde.

Text: emk