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Orgelempore frei für neue Ideen

Viele helfende Hände befreien die Orgelempore der Gronauer Stadtkirche von „Altlasten“

Die starken Frauen und Männer der Evangelischen Kirchengemeinde Gronau, die beim Abbau mit angefasst haben: (v. l.) Ute Butke, Manfred Meyer, Ulrich Pintert, Kantor Dr. Tamás Szőcs, Anja Rodemann mit Kindern, Thomas Steffan, Jürgen Ohmann, Michael Rodemann und Ulf Butke.

Die noch brauchbaren Innereien der alten Kleucker-Orgel der Evangelischen Stadtkirche Gronau sind im vergangenen Sommer nach Italien verkauft worden. Seitdem standen das leere Holzgehäuse und das tragende Stahlgerüst als etwas unschönes Relikt auf der Orgelempore. Nach einigen Tagen Arbeitseinsatz sind nun Empore und Kirche auch von diesen letzten Resten des alten Instruments befreit worden.
Unter der Koordination von Dr. Tamás Szőcs, Kantor der Stadtkirche und Vorsitzender des Orgelbauvereins Gronau, haben sich ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende der Evangelischen Kirchengemeinde sowie verschiedene Firmen aus Gronau und Epe an der Aktion beteiligt: Die Gerüste und die technischen Hilfsmittel wurden von der Firma Portheine und Dachtechnik Ralf Rövekamp gestellt, die Schreinerei Stefan Rövekamp führte die komplette Demontage durch, die Firma Stenau übernahm die Entsorgung. Die anschließende Reinigung der Kirche erledigte Küsterin Doris Schneider mit Hilfe der Beschäftigungsgesellschaft „Chance“.  Zur Stärkung aller beteiligten Helferinnen und Helfer hat die Bäckerei Hesselink eine kräftige Suppe gestellt.
Alle Arbeiten sind mit der Beachtung der erforderlichen Schutzmaßnahmen und bei entsprechender Sorgfalt für Kirchenmauer und Inneneinrichtung ausgeführt worden. Nichtsdestoweniger waren die Abbauarbeiten in 10 Meter Höhe auch für die Handwerker eine besondere Herausforderung. Die abgebauten und zersägten Teile wurden danach in einer gemeinsamen Aktion von Ehrenamtlichen nach unten befördert und aus der Kirche getragen. Kantor Dr. Szőcs ist für diesen Einsatz sehr dankbar, denn durch das ehrenamtliche Engagement konnten auch an dieser Stelle erhebliche Kosten eingespart werden, die die Gesamtkosten des Orgelprojektes etwas senken. 
„Der Ausbau der Verankerungen des alten Instrumentes hat Wundmale an der Westwand hinterlassen, die das Fehlen einer Orgel umso mehr verdeutlichen” sagt Presbyter Jürgen Ohmann, der bei den Entsorgungsarbeiten ebenfalls mit angefasst hat. Die freigelegte Westwand und die Empore können nun nach über 50 Jahren gestrichen und saniert werden, bevor ein neues Instrument aufgestellt wird.