Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Orgelbauverein in Gronau gegründet

Die Evangelische Stadtkirche in Gronau braucht dringend eine neue Orgel – Nach langer intensiver Vorlaufphase gründete sich jetzt der Orgelbauverein im Walter-Thiemann-Haus.

Fotos: Elvira Meisel-Kemper

„1964 wurde die Kleuker-Orgel mit zahlreichen billigen, damals modernen Materialien wie Schaum- und Kunststoffen gebaut“, eröffnete Kantor Dr. Tamás Szőcs die Gründungsversammlung im Gronauer Walter-Thiemann-Haus. Erste Pläne zur Reparatur des „königlichen Instruments“ habe es bereits in den 1990er Jahren unter dem damaligen Kantor Ulrich Hirtzbruch gegeben. 2005 folgte ein Gutachten der Evangelischen Kirche von Westfalen: Michael Goede, Orgelsachverständiger der EKvW, riet von einer Reparatur vollends ab. Erste Überlegungen, einen Verein zur Finanzierung einer neuen Orgel zu gründen, schwelen seit 2006 in der Gemeinde. 2010 wurde die Gründung dann konkret vorbereitet. Die Orgelausstellung zur Nacht der offenen Kirchen sowie zwei Spenderbriefe, die Margret Weiper erstellte und verschickte, brachten bis heute 29.600 Euro als Spendengelder ein. Weiper ist Fundraiserin des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken. Für ihre Bemühungen bedankte sich Szőcs mit einem kleinen Präsent. 

Zur Grundsteinlegung des Vereins erschienen 14 interessierte Gründer. Zusammen mit Szőcs stand vor der eigentlichen Vereinsgründung das Studium der Satzung. „Zu 80 Prozent ist es ein juristischer Standardtext, zu 20 Prozent eine auf Gronau und unsere Situation angepasste Satzung“, erläutert Szőcs. Danach ist die Evangelische Kirchengemeinde Gronau automatisch Mitglied des Vereins. Das Presbyterium bestimme einen Vertreter, der bei den Mitgliederversammlungen anwesend sei. „Darüber hinaus ist der Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde kraft seines Amtes Vereinsmitglied“, las Szőcs die Voraussetzung für seine eigene Mitgliedschaft vor. Gemäß der Synodalerklärung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises seien „eine Aufnahme als Mitglied sowie die Annahme von Spenden seitens Betreibergesellschaften der Atomindustrie generell abzulehnen“. Eine Festlegung in der Satzung, die ebenfalls auf Zustimmung stieß. Bei der eventuellen Auflösung des Vereins falle das Vermögen an die Evangelische Kirchengemeinde in Gronau, die es für kirchenmusikalische Zwecke verwenden müsse.

Nach der Unterzeichnung der Satzung einigten sich alle Gründungsmitglieder auf den Mindestbeitrag von 12 Euro pro Jahr. Die Wahl des Vorstandes lief ebenfalls reibungslos und einstimmig ab. Szőcs wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt, Manfred Meyer zu seinem Stellvertreter. Schriftführerin wurde Conkordia Oberrecht. Zum Schatzmeister wählte die Gründungsversammlung Pfarrer Uwe Riese. Ute Butke nahm die Wahl zur 1. Beisitzerin an. Hans Jastrow wurde in Abwesenheit mit seiner Zustimmung zum 2. Beisitzer gewählt.

Text- und Bildmaterial: Elvira Meisel-Kemper